phonostar Radioköpfe

Arndt Peltner - Rammstein für die USA

Journalist Arndt Peltner bringt deutsches Liedgut über den großen Teich. "Radio Goethe" heißt die Sendung des gebürtigen Würzburgers, die von über vierzig Radiostationen in den USA gespielt wird. Für herausragende kulturelle Arbeit im Ausland wurde Peltner das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seit 1996 versorgt Arndt Peltner weite Teile der USA mit seiner wöchentlichen Sendung, in der nahezu ausschließlich deutschsprachige Musik gespielt wird. Ganz genau aufpassen muss der 44-Jährige bei der Songauswahl - Kraftausdrücke sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht gern gehört. Und die US-Medienaufsicht belegt Verstöße mit empfindlichen Geldstrafen.

In den phonostar Radioköpfen stellt sich regelmäßig eine Persönlichkeit aus der Radiolandschaft vor - anhand einer Reihe von Sätzen, die es zu vollenden gilt. Gleiche Bedingungen für alle. What's up, Arndt Peltner?

Mein Herz schlägt fürs Radio, weil ...
... es ein kreativer Beruf ist, der jeden Tag Neues bringt. Man trifft nette, interessante Leute, kommt in spannende Situationen. Es ist - für mich - der beste Job.

Meine Lieblingsradiosender:
Deutschlandradio, Bayern 2, AFN und NPR (National Public Radio in den USA).

Drei Songs, bei denen ich das Radio lauter drehe:
New Model Army mit "51st State", bei allem von Rammstein und bei "Hurt" von Johnny Cash.

Mein persönlicher Radioheld ist:
Habe ich keinen.

Im Radio höre ich am liebsten ...
... Features aus Politik und Kultur.

Das Radio schalte ich sofort ab, wenn ...
... Dudelfunk mich mit nervigem Chartmüll zuschmeißt und mir ein Moderator auf dem Schoß sitzt mit Gutermorgenlaune.

Das Gegenteil von Dudelfunk ist ...
... anspruchsvolles Radio à la Deutschlandradio, Bayern 2, NPR.

Die beste Internetseite im World Wide Web ist:
Welche ich viel benutze, um informiert zu sein, sind spiegel.de und drudgereport.com.

Es gibt eine Sache, die ich immer wieder vergesse, und zwar:
Im Radio?

Der beste Rat, den ich je bekommen habe:
Radio ist Theater im Kopf. Als Redakteur, Autor, Produzent muss man für den Hörer eine leere Bühne füllen, damit die Handlung sichtbar wird vor dem inneren Auge.

Nie wieder möchte ich ...
... blöde Straßenbefragungen in Franken machen. Erinnere mich noch an eine, die ich machen musste über das RTL2-Interview von Prinzessin Diana. Das war morgens um halb sieben und die Nürnberger SIND maulfaul - vor allem um die Tageszeit!

Meine liebste Radioerinnerung:
Da gibt es viele. Einmal, als ich bei Radio F Nachrichten las, öffnete sich die Studiotür und die Reinemachefrau kam mit dem laufenden Staubsauger rein, Kopfhörer auf dem Kopf und machte los, so als ob nichts wäre. Der Moderator und ich vielen fast vom Stuhl. Und dann noch eine, als ich lokal auf KUSF San Francisco meine Sendung moderierte und Rückmeldungen aus anderen Teilen der USA und auch aus Übersee bekam und merkte, Lokalfunk ist nicht mehr lokal - das war der Anfang des Internets. Und dann gibt es noch viele, viele, viele!

Wenn ich könnte, würde ich tausend Stück davon essen:
Ich liebe Nippon! Gibt es leider nicht in den USA.

Das Beste an meinem Beruf ist:
Man trifft immer neue Leute mit Geschichten, man sieht interessante Orte, an die man reisen darf, man darf Fragen stellen, die auch meist beantwortet werden, man darf kreativ sein, ich habe sehr viele Freiheiten in meinem Beruf, die ich zu schätzen und zu nutzen weiß.