SPD und Union wollen beide den künftigen Kanzler stellen. In einer Dreierkoalition. Dafür gibt es Vorbilder.
Sowohl die Union unter Armin Laschet als auch die SPD von Olaf Scholz erheben nach dieser Bundestagswahl den Anspruch, den nächsten Kanzler zu stellen. CDU/CSU wohlgemerkt, obwohl sie das historisch schlechteste Ergebnis im Bund einfährt. Doch mit wem? Die FDP kommt auf nicht ganz zwölf Prozent, die Grünen auf ein Ergebnis um die 14 Prozent. Diese beiden Parteien werden die Königsmacher.
Es wird möglicherweise Monate dauern, bis ein neuer Kanzler gefunden wird. Eine Regierungsbildung auch als zweitstärkste Kraft sei nicht ausgeschlossen, meint SZ-Chefredakteurin Judith Wittwer. "Deutschland ist mit dieser Wahl ein Stück schweizerischer geworden", sagt die gebürtige Schweizerin. Dreierkonstellationen seien in der Schweiz schon bekannt. Das seien Koalitionen, bei denen Kompromisse gesucht werden müssten - sie bieten aber auch große Chancen, so Wittwer.
Nachrichten: SPD gewinnt in Mecklenburg-Vorpommern, Grüne und SPD in Berlin fast gleichauf.
Redaktion, Moderation: Lars Langenau
Produktion: Justin Patchett
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