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Kultur & Gesellschaft

Augen zu

Was macht große Kunst aus? Darf man Beuys einen Scharlatan nennen? Muss man Botticelli lieben? Mit Leidenschaft, Fachwissen und Witz entführen die beiden Gastgeber einmal im Monat ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in die wunderbare Welt der Kunst. Jede Folge widmet sich einem Künstler oder einer Künstlerin, ihren biografischen Wendungen, ihren besten Werken, ihren seltsamsten Ansichten. Überraschende Telefonjoker bieten jeweils neue Einblicke. Und am Ende hat jeder – auch mit geschlossenen Augen – einen Kopf voller Bilder. Florian Illies schreibt, seit er denken und sehen kann, über Kunst. Er gründete nach seinem Kunstgeschichtsstudium das Magazin “Monopol” und war lange Jahre Leiter des Auktionshauses Villa Grisebach. Er ist Autor der Bücher “1913" und “Generation Golf” und Mitglied des Herausgeberrats der ZEIT. Giovanni di Lorenzo ist Chefredakteur der ZEIT und ein leidenschaftlicher Kunstliebhaber. Dieser Podcast wird produziert von Pool Artists.

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Folgen von Augen zu

47 Folgen
  • Folge vom 04.01.2023
    Artemisia Gentileschi – der Moment, als weibliche Gefühle sichtbar wurden
    Artemisia Gentileschi (1593–1654) hat wirklich Geschichte geschrieben: Dank ihr wurden im italienischen Barock endlich auch die Gefühle der weiblichen Figuren der Mythologie und der biblischen Geschichte anschaulich. Plötzlich wurden Judith, Kleopatra, Lucretia und Maria Magdalena nicht wie all die Jahrhunderte zuvor aus männlicher Sicht dargestellt, sondern mit ganz neuartigen Merkmalen und sichtbaren Ausdrücken von Verletzlichkeit, Wut, Schmerz und Scham gezeigt. Schon als junges Mädchen, im Atelier ihres Vaters Orazio, verblüffte Artemisia die Kunstwelt durch ihre Fertigkeiten. Doch als sie als 17-Jährige von ihrem Kunstlehrer Agostino Tassi vergewaltigt wurde, drohte ihre Karriere als vermeintlich entehrte Frau im katholischen Italien der Gegenreformation schon beendet zu sein, bevor sie begonnen hatte. Doch es kam anders. In “Augen zu”, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT Online, erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo von der einzigartigen künstlerischen Laufbahn dieser Ausnahmefigur, bei deren Bildern es immer ums Ganze geht: um Liebe, um Hass, um entfesselte Lust und um entfesselte Gewalt. Gentileschi besaß nicht nur handwerklich ein großes Talent, sie war vor allem dazu in der Lage, die klassischen biblischen und mythologischen Themen auf eine neuartige Weise zu erzählen – und zwar in der Mimik und Gestik. Bei ihr entwickeln sich die Szenarien und Kompositionen aus dem Innern der Figuren – und nicht aus dem Drehbuch der Handlung. Nachdem Gentileschi für fast drei Jahrhunderte vergessen wurde, ist sie nun mit aller Macht in den Kanon der Kunstgeschichte zurückgekehrt. Wer ihre Kunst sehen will, kann dies in Deutschland im Schloss Pommersfelden tun, wo ihr erstes dokumentiertes Bild hängt, die "Susanna im Bade" aus dem Jahre 1610. Bis zum 23. März ist zudem in der Gallerie d’Italia in Neapel eine bahnbrechende Ausstellung über Artemisia Gentileschis Wirken in Neapel zu sehen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 07.12.2022
    Versteht man nichts von Kunst, wenn man Chagall liebt?
    Die Kunst Chagalls aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg erzählt von nichts anderem als seiner Herkunft – aus dem jüdischen Ansiedlungsrayon zwischen Litauen und dem Schwarzen Meer, in dem die osteuropäischen Juden nach der polnischen Teilung am Rande Russlands angesiedelt wurden. Von diesem Frühwerk erzählen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo in der neuesten Folge von Augen zu, dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. In der Frankfurter Schirn wirft die Ausstellung "Chagall. Welt in Aufruhr" aktuell einen genauen Blick auf seine Kunst der Dreißiger- und Vierzigerjahre, als sich sein Werk angesichts der Bedrohungen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft verdunkelt. Erst nach Kriegsende, als er sich in Südfrankreich niederlässt, entsteht jene Kunst Chagalls, die dann weltberühmt wird – und die immer wieder den Vorwurf auf sich zieht, zu süßlich zu sein. Aber vielleicht sollten wir anfangen, genau darin eine Qualität zu sehen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 02.11.2022
    Henri Matisse – unterwegs in den Süden der Malerei
    Henri Matisse (1869–1954) war ein künstlerischer Spätzünder. Er studierte zunächst Jura, um dann mit erst zwanzig Jahren die Malerei für sich zu entdecken. Aber auch innerhalb der Kunst blieb er ein Suchender, probierte die Stile aus wie andere die Hemden. Er fand seine Art zu malen 1905 an der südlichen Riviera, an der Küste des Mittelmeeres, wo er den Fauvismus mitbegründete. Dort, in Frankreich, aber auch in Nordafrika gab es jenes Licht, jene Ornamente, jene stehende warme Luft, die zu seinem unverkennbaren Markenzeichen wurden. In Augen zu, dem Kunstpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, sprechen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo diesmal über den langen Weg von Henri Matisse zur Kunst und seinen noch längeren zum Ruhm: War er ein rückwärtsgewandter Orientalist und Schönheitssüchtiger oder ein Neuerfinder der Farbe und der Form? Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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  • Folge vom 05.10.2022
    Niki de Saint Phalle macht die Männer klein und die Frauen groß
    Der Name klingt wie ausgedacht, doch Niki de Saint Phalle (1930–2002) entstammt wirklich einem der ältesten französischen Adelsgeschlechter, das im Namen die Heiligkeit des Phallus feiert. Und so steht auch ihr ganzes künstlerisches Werk, dem sich die neuste Folge des Podcasts "Augen zu" widmet, im Zeichen des Dramas und des Lustspiels zwischen Mann und Frau. Zunächst flüchtete die 1930 geborene Tochter aus gutem Hause in eine Ehe und bekam zwei Kinder. Doch dann floh sie nach einem Nervenzusammenbruch auch aus dieser scheinbaren Familienidylle, ließ die Kinder zurück – und wurde Künstlerin. Sie machte öffentlich, dass sie in ihrer Jugend von ihrem Vater missbraucht worden war – und versuchte sich von diesem Trauma mit einer spektakulären Kunstaktion in Paris zu befreien: Sie nahm ein Gewehr und schoss auf Leinwände, in denen Farbbeutel versteckt waren. Diese "Schießbilder" aus den Sechzigerjahren sind nicht nur herausragende Dokumente einer Selbstbefreiung, sondern auch die Gründungsakte einer neuen feministischen Performancekunst. Gerade Niki de Saint Phalles tiefe seelische Verletzungen und ihre wütenden, radikalen Reaktionen darauf sind zentral, um die "Nanas" besser einordnen zu können, jene scheinbar unbekümmerten, rundlichen Frauenfiguren, mit denen sie später weltberühmt werden sollte. Die "body positivity", die sie ausstrahlen, ist die Folge einer langen Selbsttherapie in Form von Kunst. Florian Illies und Giovanni di Lorenzo besprechen in der neuesten Folge von "Augen zu", dem Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, das Leben und das Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Giovanni di Lorenzo erzählt dabei, dass er zweimal an wichtigen Orten seines Lebens in direktem Kontakt zu bedeutenden Werken von Niki de Saint Phalle kam: einmal in Hannover, wohin sie große Skulpturen stiftete. Und außerdem in Capalbio in der südlichen Toskana, wo sie in jahrzehntelanger Arbeit einen riesigen Skulpturengarten mit ihren Nanas bevölkerte. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern an augenzu@zeit.de. Niki-de-Saint-Phalle-Retrospektive im Kunsthaus Zürich [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
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