Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß sind für den Soziologen Max Weber (1864 - 1920) die wichtigsten Qualitäten eines guten Politikers.
1904 geht er in die USA, wo vor allem protestantische Unternehmer den Kapitalismus prägen, und erkennt den Einfluss von Religion auf die Wirtschaft. Sein Buch „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ wird später ein Klassiker der Soziologie. Er befasst sich außerdem wie Politik, Bürokratie, Wissenschaft, Religion oder Herrschaftsformen.
Nach Kriegsende 1918 arbeitet Weber an der Weimarer Reichsverfassung mit und will selbst Politiker werden. Er kandidiert für die liberale „Deutsche demokratische Partei“ (DDP) für den Reichstag – und scheitert. Als Münchner Studenten fragen, ob er einen Vortrag über Politik als Beruf halten will, winkt er ab. Als er jedoch hört, dass statt seiner Kurt Eisner angefragt werden soll, den er nicht leiden kann und den er für einen „linken Spinner“ hält, übernimmt er die Aufgabe. Von Matthias Kußmann (SWR 2020/2021) | Mehr zur Sendung: http://swr.li/max-weber | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Twitter: @swr2wissen