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Blut, Sand und Beton: Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis
Saudi-Arabien strebt mit dem Projekt NEOM nach internationalem Ansehen, doch vor Ort werden Menschen zwangsumgesiedelt und Kritiker bedroht. Dennoch sind deutsche Unternehmen am Bau involviert und werden von der Bundesregierung unterstützt. NEOM soll eine zukunftsweisende Region sein, die inmitten einer menschenleeren Dünenlandschaft zwischen Jordanien, Ägypten und dem Roten Meer liegt.
Die PR-Videos internationaler Firmen zeigen eine grüne, autofreie und CO?-arme Stadt, vernetzt durch öffentlichen Nahverkehr und umgeben von Touristenattraktionen. Doch saudische Oppositionelle sehen es anders. Für sie steht das Projekt nicht für Zukunft, sondern für Gewaltherrschaft und Zwangsumsiedlungen von rund 20.000 Menschen sowie extralegale Tötungen und bevorstehende Hinrichtungen von NEOM-Gegnern.
Trotz dieser Vorwürfe beteiligt sich Deutschland an dem Projekt und fördert Thyssen Krupp beim Bau einer Fabrik für grünen Wasserstoff. Es stellt sich die Frage, wie die beteiligten deutschen Unternehmen auf diese Kritik reagieren und welche Position deutsche Politiker zu diesem Thema einnehmen. Auch muss man sich fragen, ob Deutschlands "wertegeleitete Außenpolitik" im Falle des Machthabers Prinz Mohammed Bin Salman noch Bestand hat.
"Blut, Sand und Beton: Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis" im Überblick
Blut, Sand und Beton: Deutschland und das NEOM-Projekt der Saudis
von Marc Thörner
Produktion: 2024
Sendezeit | Di, 14.01.2025 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |