Der einst von Linus Torvalds geschaffene Betriebssystemkernel Linux ist eine freie Reimplementierung der UNIX Betriebssystemfamilie und hat sich in den letzten 20 Jahren sehr eigenständig entwickelt. Der Rest des Systems, das Userland, hat sich aber noch sehr stark an der klassischen Struktur von UNIX orientiert. Mit der Initiative systemd hat sich dies geändert und es entsteht eine sehr eigenständige Definition einer Linux-Systemebene, die sich zwischen Kernel und Anwendungen entfaltet und dort die Regeln der Installation und Systemadministration neu definiert.
Ich spreche mit dem Initiator des Projekts, Lennart Poettering, der schon vorher verschiedene Subsysteme zur Linux-Landschaft beigetragen hat über die Motivation und Struktur des Projekts, den aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten der Software und welche kulturellen Auswirkungen der Einzug einer neuen Abstraktionsebene mit sich bringt.