Leonhart Maurizius schweigt trotz seiner lebenslänglichen Haftstrafe zum Tathergang
Leonhart Maurizius schweigt trotz seiner lebenslänglichen Haftstrafe zum Tathergang © Brian Lary / freeimages.com

Hörspiel

Der Fall Maurizius von Jakob Wassermann | Teil 1 von 4

Teil 1/4 | Leonhart Maurizius wurde anscheinend unschuldig verhaftet, doch sein Fall fällt dem Karriere strebenden Staatsanwalt von Andergast in die Hände, der ihn für den Mord an der Ehefrau Elli zu lebenslanger Haft verurteilen lässt. Nur der 16-jährige Etzel von Andergast geht auf Spurensuche.

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Der Sohn vom Oberstaatsanwalt von Andergast, der 16-jährige Etzel, will von seinem Vater wissen, wer der alte Mann vom Vortage sei, der ihnen mit folgenden Worten den Weg versperrt hat: "Ich bin Maurizius!". Doch der Baron schweigt. Nur seine Großmutter klärt ihn auf. Der unbekannte Mann sei Leonhart Maurizius Vater. Er versucht seit 20 Jahren, seinen Sohn mit Gnadengesuchen aus dem Gefängnis zu bekommen. Denn er glaubt an die Unschuld seines Sohnes.

Damals hatte der Karriere strebende Staatsanwalt von Andergast Leonhart Maurizius für den Mord an dessen Frau Elli zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilen lassen. Für den damaligen Staatsanwalt war der Fall von Anfang an eindeutig gewesen. Der Augenzeuge Waremme sagte unter Eid aus, dass Leonhart Maurizius Elli erschossen hat. Es war ein spektakulärer Prozess, der die Karriere des Staatsanwalts steil vorantrieb. Doch der Junge Etzel will es selbst in Erfahrung bringen und spricht mit Peter Paul Maurizius, um den Tathergang zu verstehen.

Im Gespräch mit Peter Paul Maurizius erfährt Etzel eine Menge von Ungereimtheiten im Mordfall Maurizius. Waremme hätte ausgesagt, dass Elli von hinten mitten ins Herz getroffen wurde. Doch wie soll es bei einbrechender Dunkelheit und bei einer Distanz von 18 Schritten nur möglich gewesen? Und in der Aussage der Dienstmagd sei Elli auf Leonhart zugegangen. Nach dem alten Maurizius ist der Kronzeuge Waremme eine zwielichtige Person mit einer unklaren Vergangenheit. Waremme hätte vielleicht mit seiner Aussage die Absicht gehabt, die Schuld auf Leonhart zu schieben, um an die schöne Schwägerin Anna zu kommen. Es war anscheinend dasselbe Tatmotiv, für das Leonhart verurteilt wurde.

Tatsächlich weiß nur Leonhart Maurizius den wirklichen Tathergang des Abends, aber der schweigt. Damit die Wahrheit doch noch aufgedeckt wird, begibt sich Etzel nach Berlin auf die Suche nach dem Kronzeugen Waremme, der von seinem Gewissen gepeinigt nun doch noch gesteht, Meineid begangen zu haben.

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