Die Podcatcher. Neuer Podcast. Die Nullnummer.
Das Problem: es gibt keine (kaum) Podcastkritik von Podcaster*innen über andere (und eigene) Podcasts.
Über mögliche Gründe dafür lässt sich spekulieren, Genaues weiss man nicht. Vielleicht, weil man keine unbeabsichtigte Werbung für andere Podcasts machen möchte, vielleicht, weil man mögliche Gegenkritik der anderen scheut. Sicher ist nur: es muss sich ändern. Kritik ist wichtig, auch wenn sie schmerzt. Wir schätzen den allseits bekannten und geliebten "Flausch" in der Szene. Aber es gibt auch falschen Flausch. Und dagegen hilft nur schonungslose, unaufgeforderte, scharfe, aber sachliche, konstruktive Kritik.
Kritik von Hörer*innen an ihren Podcasts. Ja! Ihren Podcasts! Podcasthören ist Aneignung. Medienaneignung, wie sie die klassischen Journalisten aus dem Radio und Fernsehen noch als 'Podcaster' (wie sie sich jetzt aus strategischen Gründen immer häufiger nennen, Labels gründen, zu Podcastsprezialsendungen einladen, nur um dann wieder die alte Radioleier zu spielen) fürchten. Wer aufs Feuilleton wartet, um Podcastkritik zu bekommen, ist verloren. Wir hören Podcasts und verstehen das als Praxis, als kritische Praxis und Übung. Ab jetzt üben wir zusammen.
Man spricht all überall vom 'Podcastboom', aber Formatiinnovation, Abwechslung, Kreativität, usw. kann man oft vermissen. Als wäre Podcast das Format, das sich scheinbar durchgesetzt hat (Interviews, Gespräch, Laberpodcasts) oder das man ständig nur "in den USA" als schon "viel weiter" und "besser" entwickelt vermutet. So einen Quatsch erzählen einem auch nur werbungsgeile Radioleute. Nicht weiter schlimm. Jetzt gibt es Abhilfe: ungefragte Podcastkritik.
Und ihr seid auch aufgerufen. Macht mit, schreibt Kommentare, schickt uns Höreindrücke als Audionachricht, Wünsche, Ärgernisse, usw. Mal sehen, was daraus noch entsteht.