Das Leben des Victor Klemperer dokumentiert in seinen Tagbüchern
Das Leben des Victor Klemperer dokumentiert in seinen Tagbüchern © Clara Diercks / pixelio.de

Hörspiel

Die Tagebücher des Victor Klemperer (1948 – 1952) | Teil 2 von 3

Teil 2/3 | "Man hat mich schlimmer als einen Hund behandelt. Jetzt wird mit aller Macht um mich geworben. Was wird die Zukunft bringen?" Der Sprachwissenschaftler Victor Klemperer dokumentiert sein Leben in der jungen DDR.

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Im Tagebuch reflektiert er den Preis seiner Erfolge und hält dabei seine inneren Konflikte fest – das Wechselspiel zwischen Hoffnung und Furcht, zwischen Anpassung und Widerstand. Seine wachsenden Zweifel am Wert seines Engagements begleiten ihn. Mit Skepsis tritt er der KPD bei, bleibt aber überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen. Später beschreibt er seine Zugehörigkeit als "das kleinere Übel", da die Adenauer-Republik für ihn keine Option darstellt.

Die Machtdemonstrationen der neuen Regierung rufen jedoch Erinnerungen an die 1920er und 1930er Jahre wach: das Weiterwirken alter Kräfte unter neuen Vorzeichen, die erschreckend ähnliche Propaganda und die kultische Verehrung Stalins. Für Klemperer ist die Sprache stets ein entscheidender Hinweis. Er sammelt und vermerkt Beispiele einer LQI (Lingua Quartii Imperii), einer missbrauchten und entarteten Sprache – des "Vierten Reichs".

Zum Autor

Der Rabbiner Sohn, Victor Klemperer, aus Landsberg an der Warthe, machte sich einen Namen als Romanist und lehrte seit 1920 an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 durch Zwang entlassen wurde. Nach dem Krieg, von 1945 bis 1960, wirkte er erneut als Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Besonders bekannt wurde er durch seine Schrift "LTI - Notizbuch eines Philologen" (1947), in der er die manipulative Nutzung der deutschen Sprache während der Nazi-Zeit untersuchte. In seinen Tagebüchern, die von der Weimarer Republik bis 1960 reichen, beschreibt er vor allem die Jahre von 1933 bis zum Kriegsende 1945. In dieser Zeit, als zwangspensionierter Professor und verfolgter Jude, beobachtete er den nationalsozialistischen Alltag und wurde so zu einem bedeutsamen Zeitzeugen.

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