Was wir heute moralisch ablehnen, belustigte von der Antike bis zur Aufklärung die Massen: blutige Tierkämpfe, die auch in Wien stattfanden. Im 18. Jahrhundert war das "k.k. priv. Hetzamphitheater unter den Weißgerbern" das größte Theater Wiens. Jede Woche fanden dort blutig inszenierte Tierkämpfe vor bis zu dreitausend Zuschauern statt. Unzählige Bären, Wölfe, Ochsen, Hunde, Katzen und Affen, die aufeinander losgelassen wurden, fielen über Jahrzehnte der Schau- und Sensationslust zum Opfer. Erst als in der Aufklärung die Kritik an diesen grausigen Spektakeln immer lauter und auch Tiere immer mehr als leidensfähige Wesen betrachtet wurden, fanden die Hetztheater ein Ende. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht. Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 20. 01. 2025.

PolitikWirtschaftWissenschaft & Technik
Dimensionen Folgen
Den Gedanken Raum geben - mit Reportagen, Features, Recherchen, Porträts und Gesprächen aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst, Politik und Wirtschaft, Natur und Technik.
Folgen von Dimensionen
82 Folgen
-
Folge vom 20.01.2025Bär gegen Wolf: Tiere im Hetztheater
-
Folge vom 16.01.2025Pharaonin, Frauen-Power, Vögel, All-SchrottEin aufwändig gestaltetes, achteckiges Marmorgrabmal in Ephesos regte seit seiner Entdeckung vor rund 100 Jahren auch die Fantasie an. In dem Sarkophag im Inneren wurde Ende der 1920er Jahre ein Skelett entdeckt, das lange für die sterblichen Überreste von Kleopatras jüngerer Schwester gehalten wurde. Jetzt bringen Paläoanthropologen von der Universität Wien Licht ins Dunkel der Spekulationen.Gestaltung: Birgit DalheimerVor und 2000 Jahren lebten im Süden des heutigen England die Durotriges. Aktuelle Untersuchungen der menschengruppe aus der späten Eisenzeit zeigen: In ihren Gemeinschaften übernahmen vermutlich auch Frauen zentrale Rollen und Führungspositionen. Wenn sie heirateten, blieben sie in ihren Gemeinschaften, die Männer zogen zu ihnen.Gestaltung: Raphael KrapschaViele Vogelarten ziehen im Winter Richtung Süden, weil das Nahrungsangebot dort besser ist. Dabei zwitschern die Vögel nicht nur instinktiv, oder weil sie es
-
Folge vom 15.01.2025Wohlstand: Eine Frage der ZeitZeit ist eine umstrittene Ressource. Im Arbeitsleben gerät sie immer mehr unter Druck, muss gegen Schnelligkeit und Effizienz bestehen. Im Alltag wird sie eingeholt von Verpflichtungen. Kinder und Haushalt wollen versorgt werden. Und die Zeit, die bleibt, ist flüchtig, oft schlecht planbar oder nicht mit den Plänen anderer vereinbar. Frauen leiden häufiger als Männer an Zeitarmut. Das liegt am traditionellen Muster, dem die Zeitverwendung in Österreich folgt. Noch immer leisten Frauen pro Tag fast zwei Stunden mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Sie stehen häufiger unter Zeitdruck und haben weniger Zeit für Freizeit und soziale Kontakte. Und auch Migrantinnen, Menschen am Land und armutsbetroffenen Menschen fehlt es oft an Zeit. Gestaltung: Juliane Nagiller. - Eine Eigenproduktion des ORF, gesendet in Ö1 am 15. 01. 2025.