„Wir dürfen nicht auf dem Rücken unserer Kinder herumexperimentieren!“ Nur vordergründig signalisieren Sätze dieser Art verantwortliches Handeln im schulischen Alltag. Wenn man etwas genauer hinschaut - wie unsere Gesprächspartnerin Lisa Rosa es tut - kann man solche Sätze schnell als Ausflüchte entlarven. Hinter denen man sich gut verstecken kann, wenn man nicht wirklich etwas verbessern will. Sätze wie diese sind der Grund dafür, dass sich Schule und Lernen seit vielen Jahrzehnten nicht entscheidend verändert haben.
So begeben wir uns in dieser Folge auf eine Reise durch unser Schulsystem und seine Geschichte. Wir tun das gemeinsam mit Lisa Rosa: Sie war 20 Jahre lang selbst Lehrerin (an einer Gesamtschule in Berlin und an einem Gymnasium in Hamburg). Seit 2005 arbeitet sie in der Unterrichtsentwicklung am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg. Wir reden über optimale Lerngrößen, über den Mut, Innovationen in die Schule zu bringen, über ein neues Lehrerbild, über die Experimentierhaltung, die so oft fehlt, über belehrendes Lernen und über Projektlernen, über Open Education Resources und vor allem darüber, was es bedeutet, digitale Medien ins schulische Lernen und Lehren sinnvoll zu integrieren.
Folgen von Forschergeist
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Folge vom 15.04.2017FG043 Schule und Lernen in der digitalen Welt
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Folge vom 28.03.2017FG042 Neues Lehren und Lernen an der FachhochschuleFachhochschulen konzentrieren ihre Lehre im Gegensatz zu den Universitäten mehr auf die wirtschaftliche Praxis und versuchen, mit den Veränderungen der Wirtschaft Schritt zu halten. Zunehmend stößt die klassische Ausbildung dabei auf Probleme und die Herausforderung der Zeit ist, die Auswirkungen und Möglichkeiten der Digitalisierung, aber auch neuer Arbeitsformen und modernen Teambuildings aufzugreifen. Wir sprechen mit Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik an der Fachhochschule Bielefeld über aktuelle Herausforderungen, das geänderte Lernverhalten der Studierenden und seine Ansätze, das Internet als Werkzeug für den Unterricht einzusetzen. Jörn Loviscach nutzt das Prinzip des "umgedrehten Unterrichts" durch Wissensvermittlung über selbst erstellte Lehrvideos, plädiert für eine Flexibilisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen für Fachhochschulen und einen mehr auf experimentelles Arbeiten und Lernen der Studierenden ausgerichteten Unterricht.
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Folge vom 17.02.2017FG041 Klassische ArchäologieGemeinsam mit Monika Trümper erkunden wir erstmals bei Forschergeist die Archäologie. Die Professorin für Klassische Archäologie an der FU Berlin erforscht die Geschichte des antiken Bades - und der damaligen Körperkultur. Sie beschäftigt sich mit der Planung und Entwicklung antiker Städte, Platzanlagen, der Bade- und Wohnkultur, der Bedeutung und dem Management von Wasser in antiken Heiligtümern, den archäologischen Quellen zur Wirtschaft sowie der archäologischen Erforschung der Sklaverei. Wir lernen in dieser Episode, wie sehr sich die Arbeitsbedingungen von Archäologen mit dem Fortschreiten neuer Technologien verändern. Der Einsatz von Drohnen oder neue Möglichkeiten in der Fotografie ermöglichen es, Grabungsstätten und Fundstücke viel detaillierter als bisher zu erfassen und für die (wissenschaftliche) Nachwelt zu dokumentieren. Im Rahmen eines Forschungsprojekts für den Exzellenzcluster Topoi – einem altertumswissenschaftlichen Forschungsverbund von Freier Universität und Humboldt-Universität – hat Monika Trümper in zwei römischen Bädern in Pompeji in den vergangenen Jahren Grabungen durchgeführt. Hier erforschte sie, wie Heiz- und Gewölbetechnik sowie Wasserversorgung über Jahrhunderte immer mehr perfektioniert worden sind.