Wie soll in Zukunft die Gesundheitsfinanzierung funktionieren? 14 Jahre arbeitete das Parlament an einer Reform. Kompromisse wurden gemacht. Bundesrat und eine Mehrheit im Parlament sagten «Ja» zur Vorlage. Der VPOD ergriff das Referendum und warnt vor einer «Scheinreform».
Am 24. November stimmt die Schweiz über die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) im Gesundheitswesen ab.
Darum geht es
Leistenbruch oder Operation des Hallux valgus, was früher einen mehrtägigen Spitalaufenthalt zur Folge hatte, kann heute auch ambulant operiert werden. Will heissen, der Patient kommt morgens und kann einige Stunden nach der Operation wieder nach Hause gehen. Das kostet definitiv weniger als eine oder zwei Übernachtungen im Spital.
Wer bezahlt heute?
Bei ambulanten Eingriffen zu 100 Prozent die Krankenkasse. Beim Spitalaufenthalt bezahlt die Krankenkasse etwas weniger als die Hälfte, der grosse Rest übernimmt der Kanton.
Das soll sich ändern
EFAS, die einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen will, so wie es im Namen steht, eine einheitliche Finanzierung. Rund dreiviertel der Kosten soll in Zukunft die Krankenkasse bezahlen, der Rest der Kanton.
Zudem will man auch die Langzeitpflege in dieses neue Finanzierungsmodell einbinden.
Das sagt das Ja-Komitee
* Die Prämienzahlenden werden über alles gesehen entlastet
* Unnötige Behandlungen und Spitalaufenthalte werden vermieden
* Pflegeeintritte ins Heim werden verzögert, was Kosteneinsparungen bedeutet
Das sagt das Nein-Komitee
* Die Krankenkassenprämien werden durch EFAS weiter steigen
* Die Pflegeheimkosten für die einzelne Person werden noch höher ausfallen
* Der Druck auf das Pflegepersonal wird nochmals zunehmen, darunter wird die Qualität der Pflege leiden.
Im Forum diskutieren diese Gäste mit der Hörerschaft.
* Pro: Patrick Hässig, GLP-Nationalrat und dipl. Pflegefachmann
* Contra: Natascha Wey, Generalsekretärin VPOD