"Mut, nichts zu tun, ist ein trivialer, aber wertvoller Tipp", sagt der
österreichische Neurobiologe und Autor Bernd Hufnagel, 51 Jahre, im
ZEIT-ONLINE-Podcast Frisch an die Arbeit. Acht Wochen Urlaub im Jahr
habe er sich daher selbst verordnet – um nicht zu einem der Kandidaten
zu werden, die er in seinem Berufsalltag oft trifft: erschöpfte und
enttäuschte Manager. Im Anschluss an sein Studium der Biologie und
Medizin hatte sich Hufnagl zunächst der Forschung verschrieben: "Ich war
getrieben von der Unfähigkeit, dass man das eigene Gehirn nicht
versteht", sagt er. Seine Arbeit war mit vielen Rückschlägen verbunden –
und mit Tierversuchen. "Die fünf, sechs Jahre Forschung an der Netzhaut
haben kein positives Ergebnis gebracht. Mir war das zu wenig, dass man
dafür Tiere umbringt", erzählt er. Deshalb gab er seinen sicheren,
verbeamteten Job auf und wechselte in die Gesundheitsberatung. Sein
Fokus: die Wichtigkeit des Tagträumens und der Pausen. "In Zeiten der
Reizüberflutung müssen wir wieder lernen, tagzuträumen", sagt Hufnagl im
Podcast. Mittlerweile ist er vor allem als Vortragsredner unterwegs.
"Ich liebe den Applaus. Man wirft mir vor, ich sei eine Rampensau", sagt
Hufnagl. Dass er dabei nicht mehr in der biologischen Forschung aktiv
ist, sei für ihn in Ordnung: "Ich bin ich ein Übersetzer der
Erkenntnisse meiner forschenden Kollegen", sagt er.
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