"Wenn ich mich abschminke und die Perücke abnehme, das ist am besten",
sagt die Opernsängerin Annika Schlicht. Sie möge es, in der U-Bahn auf
dem Weg nach Hause neben Menschen zu sitzen, die gerade aus der Oper
kämen, in der sie aufgetreten sei. Erkannt werde sie nie, dadurch bekäme
sie häufig ungefiltert mit, was das Publikum über sie denke, sagt sie im
ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". Die 31-jährige Schlicht
studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin Operngesang
und gehört heute als Mezzosopranistin zum Ensemble der Deutschen Oper in
Berlin. Im Podcast erzählt Schlicht, wie anspruchsvoll ihre Woche ist:
"Ein voller Arbeitstag heißt: Probenstart um zehn Uhr für eine
dreistündige Oper, dann Einzelwiederholungen und am Abend eine
Vorstellung mit einer anderen Oper." Zu Hause höre sie daher gar keine
Opern mehr, auch keine Radiomusik. Stille, sagt Schlicht, sei ihr am
liebsten. Es gäbe keine Arbeitstage, die sie mit halber Kraft bewältigen
könne. Krank habe sie allerdings schon gearbeitet. Ihre Sorge, das
Publikum zu enttäuschen, ist groß. "Ich will nie gegen eine Buh-Wand
laufen", sagt Schlicht. "Wenn ich mit mir selbst zufrieden bin, ist der
Applaus nicht so wichtig. Aber an manchen Tagen kann einen der Applaus
auch wieder hochpushen.“
[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner
finden Sie HIER.
[ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten,
testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos DIE ZEIT. Hier geht's zum Angebot.