"What’s Beef?", fragte Notorious B.I.G 1997 auf dem gleichnamigen Track. Seine Antwort: Rapper-Krieg mit mir bedeutet, du gehst mit zwei Knarren unter dem Kopfkissen schlafen. Eine extreme Form von Streit, die zu einem extremen Ende führte.
Biggie starb wenige Wochen nach dem Release von "What’s Beef?" – die Veröffentlichung des dazugehörigen Albums "Life After Death" erlebte er nicht mehr. Wie streiten wir eigentlich? In letzter Zeit stellt sich diese Frage immer wieder und drängender. Warum werden sonst so Besonnene zu geifernden Hitzköpfen? In der Politik scheint die Schönheit des Streits von einer brutalen Diskussionsunkultur verdrängt zu werden. Kann sie von Rap ein Austragen von Argumenten auf Augenhöhe lernen?
Vassili Golod und Jan Kawelke zoffen sich darüber, wie man gute Wortgefechte führt, ohne ein Schlachtfeld zu hinterlassen. Was kann man sich abgucken von Rap & Politik: von Michel Foucault und Fler, von Bertolt Brecht und Bushido, von Drake vs. Pusha T und Merkel vs. AfD. Von Machiavelli.