Der Kampf ums Überleben.Österreich 1945: Die Ernährungslage ist katastrophal, vor allem, aber nicht nur, in den Städten. 1.550 Kalorien pro Tag stehen etwa den Bürgerinnen und Bürgern Wiens zu, eine Ration, die im Lauf des Jahres auf 1.200 Kalorien sinkt. Kleidung, Schuhe und Seife sind so gut wie nicht zu bekommen. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft, die Ausstattung der Spitäler katastrophal. "Alle unsere Kräfte sind aufs Überleben ausgerichtet", vertraut die Sekretärin Adolfine Schumann im April '45 ihrem Tagebuch an: "Die Jagd nach Lebensmitteln, das Anstellen um Brot, um Petroleum und Wasser, das sind Existenzfragen geworden."Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Redaktion. Ina Zwerger. Gesendet in Ö1 am 24.03. 2025.

Bildung
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Hier finden Sie Serien zu relevanten Wissensthemen aus allen Lebensbereichen - breitgefächert, vertiefend und orientierend. Autor: innen verbinden Expertise mit Alltagserfahrung, sowie Hintergrundwissen mit Reflexion. Redaktion: Ina Zwerger, Ulrike Schmitzer, Monika Kalcsics, Astrid Schwarz, Alexandra Augustin, Ute Maurnböck. Produktion: ORF Mediencampus Wien. Weitere Informationen: https://oe1.orf.at/radiokolleg
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Folge vom 26.03.2025Alltag 1945 (1)
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Folge vom 26.03.2025Alltag 1945 (2)Die Alliierten - Besatzer und Befreier."Das ist der schönste Sommer meines Lebens", notiert die junge Klagenfurterin Ingeborg Bachmann zur Jahresmitte 1945: "Ich werde studieren, arbeiten, schreiben, ich lebe ja, ich lebe." Im Juli '45 lernt die Lehrerstochter aus Kärnten den britischen Besatzungssoldaten Jack Hamesh kennen und lieben, einen Wiener Juden, der im Frühjahr 1938 mit einem Kindertransport ins britische Exil hat fliehen können.Etwa 700.000 Besatzungssoldaten halten sich im Sommer 1945 in Österreich auf, eine Zahl, die bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags kontinuierlich abnimmt. Für die Menschen in Österreich ist es von größter Bedeutung, in welcher Besatzungszone sie leben. Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Redaktion: Ina Zwerger. Gesendet in Ö1 am 25. 03. 2025.
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Folge vom 26.03.2025Alltag 1945 (3)NS-Täter vor Gericht.Es waren harte, zum Teil sehr harte Urteile, die die österreichische Justiz in der unmittelbaren Nachkriegszeit gegen NS-Täter fällte. Am 14. August 1945 standen vier frühere SA-Männer vor dem Wiener Volksgericht: der Fleischhauer Rudolf Kronberger, der Anstreicher Wilhelm Neunteufel, der Koch Alois Frank und der Sattlergehilfe Konrad Polinovsky. Die Vier wurden beschuldigt, beim Bau des "Südostwalls" wenige Monate zuvor zahlreiche jüdische Zwangsarbeiter ermordet zu haben. Die Urteile gegen die Mörder waren drakonisch: Drei der Vier wurden zum Tod durch den Strang verurteilt und im November 1945 hingerichtet, der Vierte, Konrad Polinovsky, kam mit acht Jahren Kerker davon, da ihm keine direkte Beteiligung an den Morden nachgewiesen werden konnte. Polinovsky wurde 1947 bedingt begnadigt und aus der Haft entlassen.Gestaltung: Günter Kaindlstorfer. Redaktion: Ina Zwerger. Gesendet in Ö1 am 26. 03. 2025.