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Ortsgeschichten Folgen
Marina Lehmbruch kennt sich aus - Ihr kennt Sie vielleicht, wenn Ihr schon einmal bei radio SAW angerufen habt. Am Serviceplatz ist sie oft die nette Stimme, die Eure Meldungen entgegen nimmt und auf (fast) alle Fragen eine Antwort hat. Und Marina weiß noch mehr! Nämlich auch, woher Orte so ihre Namen haben. Hundeluft, Elend, Lederhose oder Oberkaka - es gibt ja jede Menge Orte im SAW-Land, die ungewöhnliche und teilweise auch echt witzige Namen haben. Und irgendwer muss sich die Ortsnamen ja ausgedacht haben... Dachte sich auch radio SAW-Urgestein Marina und forschte nach. Was sie herausfinden konnte, hört Ihr ab sofort alle 14 Tage hier auf radiosaw.de!
Folgen von Ortsgeschichten
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Folge vom 01.11.2021Kelbra im Landkreis Mansfeld-SüdharzKelbra liegt direkt am Fuße des Kyffhäusergebirges in der Goldenen Aue. Der Ortsname Kelbra ist ganz einfach zu erklären. Er bedeutet nämlich "Siedlung am Wasser oder Sumpf". Das Wappentier im Siegel von Kelbra, ist ein silbernes Kalb. Das Kalb ist also nicht abzuleiten vom Ortsnamen, was lange vermutet wurde. Kelbra wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt als Chelvera mit „Ch“ geschrieben. Ab 1274 entschied man sich für die noch heutige Schreibweise Kelbra. Im ältesten Haus der Stadt Kelbra, in der ehemaligen Oberpfarre ist ein Knopfmacher- und Heimatmuseum untergebracht. Seit 1836 bis 1990 gab es nämlich in Kelbra eine Knopffabrik, in der Holz- Metall- aber auch Perlmuttknöpfe hergestellt wurden. Die Knöpfe kann man heute noch in dem kleinen Heimatmuseum bestaunen.
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Folge vom 17.10.2021NordhausenNordhausen mit seinen ca. 44.000 Einwohnern liegt am Südrand des Harzes und wird auch als „Das Thüringer Tor zum Harz“ bezeichnet. Der Ortsname Nordhausen ist im Grunde recht einfach zu erklären. Er besteht aus zwei Teilen. Dem deutschen Wort „Nord“ und dem altniederdeutschen Wort „husun“ …übersetzt „bei den Häusern“. Zusammengesetzt: „Nordhusun“ … eine in Richtung Norden liegende Siedlung. Aus dem Ortsnamen Northusun um 965, wurde die Schreibweise im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgewandelt. Im 12. Jahrhundert hieß der Ort Northusen, damals noch mit einem „t“ geschrieben. Später im 15. Jahrhundert entschied man sich dann für die hochdeutsche Sprache und aus Northusen wurde Nordhausen. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist Nordhausen für seine Spirituosenherstellung, denn seit Jahrhunderten wird hier u.a. Branntwein hergestellt. Wer kennt ihn nicht den „Echten Nordhäuser Doppelkorn“? Nordhausen trägt deswegen auch den neckischen Beinamen „Schnapshausen“!
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Folge vom 05.10.2021HannoverDas heutige Hannover entstand aus einer mittelalterlichen Siedlung am Leine-Ufer. Dieser Standort gab der Siedlung vermutlich ihren Namen - nämlich Honovere. Der Ortsname Hannover ist aus zwei Teilen zusammengesetzt: nämlich aus den mitteldeutschen Wörtern "Ho" für "hoch" und "over" für "das Ufer". Die Bewohnerinnen und Bewohner Hannovers beschrieben ihren Heimatort: "to dem hohen over" auf hochdeutsch: "An dem hohen Ufer". Mit der Zeit ließ man das "to" und das "dem" weg und aus dem "hohen over" wurde Hannover. 1150 wurde wurde Hannover unter dem Namen Hannovere erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1241 bereits das Stadtrecht. Aus dem Hannover heute kommen nicht nur bekannte Rockgruppen, wie die Scorpions oder Fury in the Slaughterhouse, hier wurden auch Schallplatten erfunden, die erste Musikkassette produziert und in Hannover-Langehagen die erste CD gepresst. Seit Dezember 2014 ist Hannover "UNESCO of Music" und macht diesem Titel in vielerlei Hinsicht alle Ehre.