Wie kam der Ort Benneckenstein im Harz zu seinem Namen?
Vor etwa 400 Jahren lag im Tal des Flusses Rappode eine kleine Wiese mit einem wunderbaren Blick Richtung Blocksberg. Nur ganz selten trafen hier zwei Menschen aufeinander. Eine alte Frau aus Hasselfelde ging einmal pro Woche mit ihrer schweren Kiepe von Hasselfelde zum Kloster Walkenried, um hier Eier und andere Hofprodukte an die Abtei zu verkaufen. Eines Tages, von der schweren Last müde geworden, setzte sich die Alte zum Ausruhen auf einen Stein, wo sie auch schon bald einschlief.
Nun begab es sich, dass zu eben dieser Zeit auch ein junger Jäger im Wald den Tieren nachstellte und von der Arbeit ebenfalls müde geworden war. Er wollte eine Pause machen und setzte sich auf die schlafende Frau, die er wegen ihrer grauen Kleidung für einen Stein hielt. Doch plötzlich fing der vermeintliche Stein an, sich zu bewegen. Der Boden rappelte unter ihm. Wie vom Teufel überfallen, krallte sich der Jäger am Grunde fest und rief: "Mutter Maria im Himmel, lass die Erde ruhen!"
Die unsanft geweckte Frau aber rief ihm entrüstet auf Plattdeutsch zu: "Benn ick en Stein?" und zu hochdeutsch: "Bin ich ein Stein, dass Du Dich auf mir niederlässt?" wiederholte sie zornig. Der Jäger erkannte seinen Irrtum und bat höflich um Verzeihung. Und beide fingen himmlisch an zu lachen.
Und weil eine Geschichte über eine solchen Begegnung für alle Zeit unvergessen bleibt und sich an diesem Flecken alsbald die ersten Bergleute niederließen, nennt man den Ort noch heute: Benn-eck-en-stein, also Benneckenstein.