Im Islamic Banking sind Zinsen verboten. Geld sollte an die Realwirtschaft gebunden sein. Das macht es schwierig, mit Kreditkarte zu bezahlen oder eine Säule 3a anzulegen. Was also gibt es für Möglichkeiten und warum kann Islamic Banking auch für nicht-muslimische Menschen attraktiv sein?
Geld soll keinen Schaden anrichten. Davon sind Vertreterinnen und Vertreter des islamischen Finanzwesens überzeugt. So gilt nebst dem Zins- und Spekulationsverbot auch, dass auf Investitionen in Tabak, Alkohol oder Waffen verzichtet wird. Und wenn eine gläubige muslimische Familie ein Haus kauft, gibt es Alternativen zur herkömmlichen Hypothek.
Scharia konforme Finanzprodukte bieten islamische Banken an, wie etwa die deutsche KT Bank. Bei Schweizer Grossbanken gibt es Scharia freundliche Lösungen, die ähnliche Anlagekriterien verfolgen. Michael Gassner, Finanzexperte und selbst muslimisch, setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Musliminnen und Muslime hierzulande halal wirtschaften können. Derzeit bemüht er sich etwa für eine Säule 3a, die den islamischen Vorgaben entspricht. Das kommt bei jungen Schweizer Musliminnen und Muslimen gut an.
Zu Wort kommen in der Sendung:
· Michael Gassner, Pionier des Islamic Banking im deutschsprachigen Kontext und Head of Islamic Finance einer Schweizer Privatbank
· Junger Schweizer Muslim, der mit seinem Geld gemäss den islamischen Gesetzen wirtschaftet
· Stefan Leins, Professor an der Universität Bern für Sozialanthropologie, mit besonderem Forschungsinteresse für kulturelle Praktiken in Finanzmärkten