In Zürich wird im Frühling ein Jude angegriffen. Passanten greifen ein und verhindern so Schlimmeres. Keine Selbstverständlichkeit, denn die Erfahrung zeigt: Zivilcourage zeigen wir vor allem dann, wenn wir uns mit Opfern identifizieren. Was bedeutet das für Minderheiten wie Jüdinnen und Muslime?
Beleidigungen, Schmierereien, tätliche Übergriffe: Seit dem brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel und dem darauffolgenden Krieg im Gaza-Streifen haben antisemitische und antimuslimische Vorfälle in der Schweiz zugenommen. Tiefpunkt waren eine Messerattacke auf einen orthodoxen Juden in Zürich und wenig später ein Angriff mit einer Machete auf eine muslimische Familie in Bad Ragaz.
Beide Gemeinschaften, die muslimische und die jüdische, wünschen sich mehr Solidarität aus der Zivilbevölkerung. Doch wie kann man sich zivilcouragiert verhalten, ohne sich selbst zu gefährden?
Folgende Personen kommen zu Wort:
* Ebnomer Taha, Vorstandsmitglied VIOZ, Verein Islamischer Organisationen Zürich, muslimischer Seelsorger Unispital Zürich und Psychiatrische Uniklinik Zürich
* Jonathan Kreutner, Generalsekretär Schweizerisch-Israelitischen Gemeindebund SIG
* Andi Geu, Co-Geschäftsführer NCBI, NGO Antirassismus, Antisemitismus und Interreligiöser Dialog
* Johannes Ullrich, Professor für Sozialpsychologie, Universität Zürich