Am 24. April gehen Emmanuel Macron und Marine Le Pen in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Und es könnte sehr knapp werden, sagen Wahlforscher. Damit hätte eine Politikerin der extremen Rechten erstmals eine reelle Chance, Frankreich zu regieren. Sie kann im zweiten Wahlgang auf die Stimmen aus dem Lager des geschlagenen Kandidaten Éric Zemmour zählen, der noch weiter rechtsaußen steht, und gemeinsam mit Le Pen die Themen des Wahlkampfs gesetzt hat – auch in den Medien. Der Wahlkampf war dominiert von Hetze gegen Immigration und Einwanderer, Warnungen vor einer angeblichen Bedrohung der nationalen Sicherheit und einem angeblichem Verlust der französischen Identität. Vielfach wiedergegeben zum Beispiel auf CNews. Der TV-Sender gehört zur Mediengruppe des Industriellen Vincent Bolloré. Er zählt zu den reichsten Männern Frankreichs und besitzt inzwischen außerdem Canal+, den erfolgreichen Radiosender Europe 1 und Zeitschriften wie Gala und Paris Match. Rechtsextremen Politikern gibt er breiten Raum in seinen Publikationen.
Aber auch große Zeitungen wie zum Beispiel Le Figaro und auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk stehen in der Kritik, rassistischen Ideologien und Bedrohungs-Narrativen nicht genug Widerstand entgegen zu setzen.
Nadia Zaboura und Nils Minkmar diskutieren über die Mitverantwortung der französischen Medien für das Erstarken der extrem Rechten.