»Sturm auf den Reichstag« - Diese rechtsextreme Rhetorik geht durchs Netz und erfüllt ihren Zweck: Erfolg propagieren, Macht demonstrieren. Zeit also zu dekonstruieren! Die »Rote Brause« widmet sich in dieser Woche den Nachwirkungen der rechtsoffenen Demonstrationen vom Wochenende und den damit einhergegangen Ausschreitungen von Rechtsextremen und Reichsbürgern. Eine Brause im Analysemodus. Im Gespräch mit Manja Kasten von der »mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin« lasse ich die Ereignisse des Wochenendes Revue passieren. Welche Gruppierungen waren unterwegs, welche Symbole vertreten, wie hoch die rechtsextreme Präsenz?
Was die Mehrheitsgesellschaft im Nachgang schockiert und die Politik diese Woche auf Trab hält, war für viele BPoC schon vor der Demo am Samstag klar: Es wird gefährlich. So riet Black Lives Matter dazu, Orte der Demos und Kundgebungen zu meiden. »Überall warnen Schwarze Menschen und People of Color sich gegenseitig«, postete die Autorin des Buches »Exit Racism« Tupoka Ogette auf Facebook. Auch die Journalistin Lin Hierse twitterte kurz nach den Ausschreitungen am Wochenende: »Wir sollten mehr darüber sprechen, dass dieses Wochenende viele Menschen in Berlin aus Angst vor Rechtsextremen ihre Wohnungen nicht verlassen wollen.« Das nehme ich mir zu Herzen und spreche auch darüber. Außerdem wage ich eine Prognose für die kommenden Monate.
All das hört ihr in der neuen Folge der »Roten Brause«. Dem News-Podcast des nd. Von und mit mir, Marie Hecht. Ich freue mich auf euch, Prost! Mehr Infos gibts auf dasnd.de/rotebrause
Die Themen der Woche zum Nachlesen:
Auflagen: Auf Demonstrationen gilt Maskenpflicht - Nach Aufmärschen von Corona-Leugnern verschärft der Senat die Verordnung zum Infektionsschutz
Auflagen: Selber schuld am Demo-Verbot - Martin Kröger begrüßt den Erlass der Behörden gegen Querdenken
Auflagen: Nach Verbot von Corona-Demonstration kommen Gerichte ins Spiel - Staatsrechtler Battis verteidigt die Berliner Entscheidung: »Versammlungsfreiheit ist nicht schrankenlos«
Rechte Demos: Querdenker gehen, Neonazis bleiben - Protest am 3. Oktober von Berlin nach Konstanz verlegt. Rechter Aufmarsch trotzdem geplant
Außerdem:
Initiative Aufstehen gegen Rassismus: Gemeinsamer Aufruf gegen erneuten Marsch von »Querdenken« und Nazis am Samstag, den 29. August in Berlin
KOP-Kundgebung gegen rassistische Polizeigewalt im Görli
Queer History Month: Bildungsangebote zu queerer Geschichte und Gegenwart