Deutschlehrer dringend gesucht – diese Annonce veranlasst Emma, im Alter von 50 Jahren einen beruflichen Neuanfang zu wagen. Ihre Mutter sitzt unterdessen wie gebannt vor dem Fernseher und raucht. Sie verfolgt, wie geflohene Menschen massenhaft aus Bussen und Bahnen steigen, anonyme Ankömmlinge, die tiefsitzende Ängste wecken. Sie werden zu Emmas Schülern und bekommen so eine Geschichte und ein Gesicht. Unversehens konfrontieren sie Mutter und Tochter mit ihrer eigenen Fluchtgeschichte, die sie im Jahr 1968 von Warschau nach Wien und von dort aus nach Deutschland führte. Während Emma beginnt, sich mit den immer noch anhaltenden Folgen auseinanderzusetzen, verabschiedet sich ihre Mutter aus einer Welt, die für sie vor langer Zeit schon zerbrochen ist. Emma aber findet in der Arbeit mit Menschen, die ihre Heimat verloren haben, unverhofft ein neues Leben.