14. Dezember 2011, ein Mehrfamilienhaus in Helmstedt: Der Mann mit dem Spitznamen Smoky öffnet seine Wohnungstür. Der 42-Jährige ahnt nicht, dass er nur noch wenige Minuten zu leben hat. Mit Wucht rammt der Täter ihm ein Messer mehrmals in seinen Oberkörper. Einer dieser Stiche verletzt seine Halsschlagader. Smoky ist nicht sofort tot. Er taumelt rückwärts und bricht am Ende des Flures zusammen. Dort bleibt er liegen. Dann beugt sich der Täter über ihn und sticht noch einmal zu. Dann schließt er die Haustür hinter sich. All dies geschieht ohne Augenzeugen. Erst zwei Tage später wird die Leiche entdeckt.
Der gewaltsame Tod von Smoky blieb jahrelang unaufgeklärt. Es gab mehrere Tatverdächtige aus seinem Bekanntenkreis, doch jede heiße Spur wurde kalt. Lange Zeit blieb fraglich: Könnte dieser Mordfall jemals gelöst werden? Mord verjährt nicht, aber nicht jede Tat kann sofort aufgeklärt werden. In Braunschweig und der Region gibt es rund drei Dutzend offene Tötungsdelikte. Um neue Ermittlungsansätze zu finden und im besten Fall doch noch Täter zu überführen, richtete die Polizeidirektion Braunschweig im Juni 2019 die Ermittlungsgruppe „Cold Case“ ein. Die Arbeit dieser Experten für Alt-Fälle stellte die Redaktion von „Tatort Niedersachsen“ im Crime-Podcast 16 vor.
Im Oktober 2020 ließ sich die Ermittlungsgruppe die Akten zum Fall Smoky kommen. Ihre Arbeit führte letztendlich dazu, dass ein Bekannter des Opfers, der schon früher als Beschuldigter galt, im Januar 2021 verhaftet werden konnte. Im Oktober 2021 wurde dieser Mann vom Landgericht Braunschweig wegen Mordes verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Im Podcast spricht Hendrik Rasehorn mit dem Journalisten Dirk Fochler. Der Mitarbeiter unserer Zeitung berichtete vom Prozess vor dem Landgericht Braunschweig und erklärt, wie die Ermittler vorgegangen sind, um den Tatverdächtigen zu überführen.