Die Hyperinflation ist, auch wenn sie schon 100 Jahre zurückliegt, noch immer ein Trauma vieler Deutscher, das häufig von Konservativen und Rechten aufgerufen wird, um die Geldpolitik der EZB zu verdammen oder um vor einem investierenden Staat, der sich verschuldet, zu warnen. Was aber geschah tatsächlich damals bei der Hyperinflation?
War es tatsächlich nur so, dass die Weimarer Regierung die Druckerpresse anwarf? Vergessen wird häufig: Europa lag nach dem Ersten Weltkrieg in Schutt und Asche, die Produktivität war in allen europäischen Ländern drastisch gesunken, während die Armut überall groß war. In Deutschland war die Lage noch komplizierter, da durch den Vertrag von Versailles hohe Reparationszahlungen erbracht werden sollten, was die deutsche Industrie überforderte.
Je näher man dem Phänomen Hyperinflation kommt, so zeigen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“, desto komplexer wird das Gesamtbild.
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Literatur:
Sebastian Teupe: Zeit des Geldes Die deutsche Inflation zwischen 1914 und 1923, Campus.
Adam Tooze: Sintflut. Die Neuordnung der Welt 1916-1931, Siedler Verlag.
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