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Der Brokdorf-Komplex - Kampfhandlungen in der Wilstermarsch
Sie zählen zu den Demonstrationen, die die Bundesrepublik nachhaltig geprägt haben: die Ausschreitungen rund um den Bauplatz des noch unfertigen Atomkraftwerks Brokdorf in den 70er Jahren. Heute vertreten viele der damals Beteiligten einen anderen Standpunkt.
Der eine hat als Schütze im Wasserwerfer gesessen, der andere hat mit einem Bolzenschneider versucht, den Bauzaun zu zerschneiden. Die Interessenlagen konnten nicht gegensätzlicher sein.
Die Kampfhandlungen der Jahre 1976/77 rund um den Bauplatz am Elbufer gehören zu den Demonstrationen, die die Bundesrepublik nachhaltig geprägt haben.
Mehrfach gelang es Demonstranten, die massiven Polizeiketten und die martialischen Zaunanlagen zu durchbrechen. Die Eskalation zwischen staatlichen Organen und der Anti-AKW-Bewegung war weit fortgeschritten, das Risiko von Todesopfern hoch.
Die einen trugen Verantwortung für das selbst gesteckte Ziel der Anti-AKW-Bewegung: "Der Bauplatz muss wieder zur Wiese werden!" Die anderen fühlten sich verantwortlich für den Aufbau und den Schutz nuklearer Energieversorgungsanlagen.
Richter, Rechtsanwälte, Pastoren, Ärzte, Sanitäter, Polizisten, Journalisten und Zehntausende von Atomgegnern - sie alle trafen in den 70er Jahren am Bauzaun des noch unfertigen Atomkraftwerks Brokdorf aufeinander. Sie taten, was sie für ihre Pflicht hielten. Mit dem Abstand von vier Jahrzehnten haben viele ihre damaligen Sichtweisen korrigiert.
"Der Brokdorf-Komplex - Kampfhandlungen in der Wilstermarsch" im Überblick
Der Brokdorf-Komplex - Kampfhandlungen in der Wilstermarsch
von Rainer Link
Produktion: 2013
Sendezeit | Di, 29.01.2013 | 19:15 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Das Feature" |