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Abschied von Arzach – Armeniens steiniger Weg zum Frieden
"Arzach" ist der armenische Begriff für die Region Bergkarabach, eine historisch überwiegend von Armeniern bewohnte Enklave, die völkerrechtlich zu Aserbaidschan zählt. Der Streit um dieses Gebiet schwelt seit vielen Jahren, wobei es nach dem Zerfall der Sowjetunion wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Nationen kam.
Aserbaidschan hat kürzlich die Kontrolle über die Region übernommen, was im September 2023 zur Flucht von 100.000 Menschen führte. Dieses Ereignis stellt ein weiteres traumatisches Kapitel in der ohnehin schwierigen und schmerzvollen armenischen Geschichte dar.
In Armenien herrscht große Uneinigkeit darüber, wie der Weg zu Frieden und Normalität gestaltet werden könnte. Ministerpräsident Nikol Paschinjan setzt sich für ein Friedensabkommen mit Baku ein und hat signifikante Zugeständnisse gegenüber Aserbaidschan gemacht. Jedoch gibt es viele Armenier, die den Verlust Bergkarabachs und weitere territoriale Abgaben nicht akzeptieren wollen. Die Gesellschaft ist tief gespalten, auch in der Frage, ob das Land sich stärker gen Westen orientieren und sich gleichzeitig von der traditionellen Schutzmacht Russland distanzieren sollte.
"Abschied von Arzach – Armeniens steiniger Weg zum Frieden" im Überblick
Abschied von Arzach – Armeniens steiniger Weg zum Frieden
von Christoph Kersting
Sendezeit | Sa, 21.12.2024 | 11:05 - 12:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Gesichter Europas" |