
Hörspiel
Ariel 15 oder Die Grundlagen der Verlorenheit
Lisa ist 15 Jahre alt und wohnt in einer Metropole. Sie spricht über sich selbst, ein vermisstes Familienmitglied, Wohnblocks, die große Liebe und die kleine Meerjungfrau. "Unser Treffen war weniger spektakulär als diese animierten Märchendinger."
In der Nähe von Ariel aus "Die kleine Meerjungfrau" und der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann platziert die damals gerade 15-jährige Debütantin Helene Hegemann ihre Figur Lisa, Schülerin an einer Mittelschule. Diese sucht nach Erzählungen, die die Herausforderungen eines Jugendlichen beschreiben können: Verlust, Vernachlässigung, Sinnsuche. Ihr Alltag ist fernab von Märchen, und Ariel versteht kaum, wie es ist, im Alter von fünfzehn Jahren einen Elternteil in einer Stadt zu verlieren.
Das Werk wurde im Oktober 2008 als Hörspiel des Monats ausgezeichnet: "Pendeln zwischen jugendlicher und erwachsener Wahrnehmung, entsteht ein Selbstbewusstsein, das sich in der Unbestimmtheit und dem Gefühl der Verlorenheit in den Bildern von Ariel und der kleinen Meerjungfrau widerspiegelt. Geschickt verweist die Autorin auf Andersens und gleichzeitig Disneys Märchenfigur, die das Wasser verlassen hat und an Land nicht zurechtkommt." (Aus der Begründung der Jury)
Zum Autor
Die 1992 in Freiburg geborene Helene Hegemann arbeitet als Autorin in Berlin und verwirklicht Theater- und Filmprojekte. Ihr erster Roman "Axolotl Roadkill" (2010) löste eine Kontroverse über Plagiat und Urheberrecht aus. Im Jahr 2018 wurde ihr dritter Roman "Bungalow" veröffentlicht, 2022 folgten Erzählungen in "Schlachtensee. Stories". 2024 moderierte sie das Literaturformat "Longreads” im Fernsehen (ARD).
"Ariel 15 oder Die Grundlagen der Verlorenheit" im Überblick
Ariel 15 oder Die Grundlagen der Verlorenheit
von Helene Hegemann
Mit Winnie Böwe, Astrid Meyerfeldt, Sabin Tambrea, Stefan Konarske
Produktion: 2008
Sendezeit | Do, 13.03.2025 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Freispiel" |