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Ausweichquartiere: Wohnen unter Wasser und im Weltraum
Der Glaube an den technischen Fortschritt als Problemelöser ist vorbei. Cousteaus Visionen faszinieren dennoch weiter, auch wenn sie nicht alle realisiert wurden.
Die Ära, in der man glaubte, dass der technische Fortschritt alle Probleme lösen könnte, ist eigentlich vorüber. Früher hoffte man beispielsweise, wie der berühmte Unterwasserforscher Jacques-Yves Cousteau, dass Visionen Realität werden könnten. Diese Visionen haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
Es ist keine Überraschung: Mit über acht Milliarden Menschen auf der Erde wird es immer enger. Die Lebensräume von Mensch und Tier vermischen sich zunehmend. Angesichts der Prognosen über die zunehmende Unbewohnbarkeit der Erde entstehen auch Utopien, die vorsehen, extreme Lebensräume zu besiedeln, wenn nötig. Solche Ideen bestehen seit jeher, wie man an Jacques-Yves Cousteau Pionierarbeiten an Unterwasserhabitaten erkennen kann, mit denen er sich schon in den 60er-Jahren befasst hat. "Welt ohne Sonne" war einer seiner Filmtitel.
Auch im Weltraum gab es bereits Fortschritte, wie etwa den futuristischen Modulbau der ISS, der noch heute um die Erde kreist. Trotzdem waren die Herausforderungen ernüchternd und keinesfalls für die Massen gedacht. Das ist jedoch keine Hürde für Menschen wie Elon Musk, ihre Visionen von Ansiedlungen auf dem Mars zu unterbreiten. Was fasziniert uns so sehr an der Idee der menschlichen Rückzugsorte?
Zum Autor
Patricia Görg, Jahrgang 1960, ist eine in Berlin lebende Schriftstellerin und Radioautorin. Bekannt ist sie für Werke wie "Glücksspagat" (2000), "Handbuch der Erfolglosen" (2012) und "Glas. Eine Kunst" (2013), sowie für Hörspiele wie "Die Gesänge der Raumfahrer. Ein Fernlehrgang" (2019, Dlf Kultur). Im Jahr 2019 wurde sie mit dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet.
"Ausweichquartiere: Wohnen unter Wasser und im Weltraum" im Überblick
Ausweichquartiere: Wohnen unter Wasser und im Weltraum
von Patricia Görg
Sendezeit | So, 20.10.2024 | 09:30 - 10:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Essay und Diskurs" |