Hörspiel
Boulevard der Dämmerung von Josef Schnelle
Das Hörstück beschreibt die besondere Wirkung und die lebendige Atmosphäre des Stummfilms, wobei das Publikum aktiv reagierte. Es beleuchtet den Übergang zum Tonfilm 1927 und betont Billy Wilders Werk "Boulevard der Dämmerung". Josef Schnelle, Filmhistoriker, reflektiert diese Ära in einem Hörbild.
Er war in der Lage, sanft zu flüstern, laut zu schreien, verführerisch zu seufzen, locker zu plaudern und polternd zu lachen: Beschrieben wurde der Stummfilm, der selbst nichts davon wusste, dass er keinen Ton von sich gab. Auch das Publikum verhielt sich keineswegs still. Sie riefen entsetzt auf, machten Witze oder summten die Melodien des Klavierspielers mit. Ihren eigenen Klang weist die Geschichte des Kintopps auf: einen erotischen Charme, melodramatische Grausamkeit und eine derbe Komik, besonders aber eine unmittelbare Wirkung ähnlich wie Musik.
Mit einem gekrächzten Lied von einer Wachsplatte hatte 1927 der Tonfilm begonnen. Hörspielautor Josef Schnelle richtet seinen Blick zurück auf Billy Wilders Stummfilm "Boulevard der Dämmerung", wo Dialoge ein Lächeln bekamen, Knalleffekte mimisch sind und Pointen körperlich sind. Mit Fundstücken, Szenen und Geschichten lädt dieses Hörbild zu einer Reise durch die fast vergessene Welt des Kintopps ein.
Zum Autor
Der 1949 geborene Josef Schnelle ist Filmhistoriker und Kurator von Filmfestivals wie der Berlinale und dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen. Sein Leben und Wirken befindet sich in Köln.
"Boulevard der Dämmerung von Josef Schnelle" im Überblick
Boulevard der Dämmerung von Josef Schnelle
von Josef Schnelle
Mit Josef Tratnik, Christiane von Poelnitz, Manfred Zapatka, Ilse Strambowski
Produktion: 1999
Sendezeit | Di, 10.09.2024 | 20:10 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Hörspiel" |