Der Darién Gap gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt - es handelt sich um ein dichtes Stück Urwald zwischen Kolumbien und Panama, die einzige Landverbindung auf dem Weg von Südamerika in die USA. Für die Migrant*innen, die den Darién durchqueren müssen, eine Hölle: Wilde Tiere, gefährliche Strömungen, Klippen, steile, schlammige Bergpfade, die überwunden werden müssen, das organisierte Verbrechen verlangt Schutzgeldzahlungen, viele berichten von sexueller Gewalt. Trotzdem haben allein im vergangenen Jahr etwa eine halbe Millionen Menschen den Darién auf ihrem Weg in die USA durchquert, darunter Zehntausende Kinder. (Zum Vergleich: das sind doppelt so viele Menschen wie auf der Flüchtlingsroute üb er das Mittelmeer nach Europa). Großteils kommen die Migrant*innen aus Venezuela, Haiti und Ecuador, zunehmend aber auch aus China, aus Afghanistan oder afrikanischen Ländern, die such - aufgrund der strengeren Grenzkontrollen Europas in Richtung der USA orientieren. Dort wird mit den Mitgrant*innen nun Wahlkampf gemacht, während kriminelle Strukturen in Kolumbien mit der Not der Menschen immer mehr Geld und Einfluss gewinnen. Anne Herberg und Anne Demmer über die Todesroute zwischen Kolumbien und Panama.