Alle reden über Klimaschutz, aber kaum einer weiß, was er für die Wirtschaft wirklich bedeutet. Das wird teuer, aber im Wahlkampf wollte das niemand laut sagen, beklagt sich etwa die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Und sie hat recht. Seit die abtretende Regierung nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts die Klimaziele verschärft hat, warnen Experten davor, dass es im bisherigen Schneckentempo nicht weitergehen kann. Die neuen Ziele produzieren einen massiven Zusatzbedarf an grünem Strom und das bedingt einen massiv beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien. Sonst gehen die kohlebetriebenen CO2-Schleudern nicht vom Netz. Womit wir bei meinem heutigen Gast wären. Er besitzt eine ideale Figur für Badminton, landet nach dem Spielen mit seinen Kindern gerne im Krankenhaus, kauft Werke irischer Künstler online ein und wird gerade von einem aktivistischen Investor belagert. Nach seiner Karriere bei McKinsey und der Commerzbank führt Markus Krebber heute als CEO den Stromgiganten RWE, der im Jahr 2040 klimaneutral Energie produzieren will und bis dahin zu den Lieblingsfeinden von Fridays for Future gehört.
Krebber hat mir erzählt, warum die Strompreise explodieren, Deutschland viel mehr Gaskraftwerke braucht als alle denken, seine Kohlekraftwerke nicht zu verkaufen sind – und er mit einem Diesel an die französische Küste in den Familienurlaub fährt.
Kein Paradies, nirgends, nicht vor 95 Jahren, aber auch nicht heute – für Joseph Schumpeter war klar: Nachhaltig erfolgreich ist (nur), wer die Nachhaltigkeit seines Erfolgs dauernd in Zweifel zieht. Und ihn durch stete Innovation sichert.
https://www.wiwo.de/my/erfolg/trends/nachhaltiger-erfolg-der-ewige-sturm-des-wandels-/27677926.html (wiwo+)
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