
LiteraturLesung
Christine Wunnicke spricht über und liest aus "Wachs" | Teil 1 von 2
Teil 1/2 | Christine Wunnicke, eine herausragende Stimme der aktuellen deutschsprachigen Literatur, hat erneut eine historische Persönlichkeit entdeckt, die nahezu unbekannt, jedoch gerade deshalb äußerst faszinierend ist.
Marie Marguerite Bihéron (1719-1795) aus Paris fertigte erstaunlich – oder möglicherweise verstörend – realistische Wachsmodelle von menschlichen Körpern an. Dabei beschränkte sie sich nicht nur auf die äußere Gestalt, sondern bildete auch die inneren Organe ab. In "Wachs" wird nicht nur ihr Leben nachgezeichnet, sondern ebenso das ihrer Mentorin und Geliebten Madeleine Françoise Basseporte. Diese französische Künstlerin betätigte sich als Malerin, Radiererin und Kupferstecherin mit einem Schwerpunkt auf botanischen Darstellungen. Daher der Titel: "Wachs".
Der Name des Werkes verweist auch auf eine florierende Pflanzenwelt – und die Wachstumsprozesse, die hier geschildert werden, verpackt Wunnicke in eine so akkurate und zugleich sanfte Sprache, dass schon jetzt klar ist: Diese bewegende Novelle ist eine der herausragenden Veröffentlichungen des gerade begonnenen, aufblühenden Bücherfrühlings.
Zum Autor
Die 1966 geborene Christine Wunnicke wohnt in München. Sie ist in den Bereichen Hörspiel, biografische Erzählungen und Romane tätig. 2002 wurde ihre Biografie des Kastratensängers Filippo Balatri, "Die Nachtigall des Zaren", mit dem Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur ausgezeichnet. Für den Roman "Serenity" erhielt sie 2008 den Tukan-Preis. Zuletzt ehrte man sie 2020 mit dem Münchner Literaturpreis für ihr Gesamtwerk. Ihr Roman "Die Dame mit der bemalten Hand" (erschienen im Herbst 2020) wurde mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis des Deutschlandfunks ausgezeichnet.
"Christine Wunnicke spricht über und liest aus "Wachs"" im Überblick
Christine Wunnicke spricht über und liest aus "Wachs"
von Christine Wunnicke
Sendezeit | Mi, 19.03.2025 | 20:30 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Lesezeit" |