Klassische MusikKlassik-Konzerte & Oper
Das Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt
Beim letzten Abonnementkonzert des Ensemble Modern der vergangenen Saison wurde das Publikum auf vielfältige Klangreisen mitgenommen, die teils konkret, teils abstrakt inspiriert waren. Diese Reisen entsprangen teils literarischen Anregungen, teils philosophisch-ästhetischen Überlegungen oder auch Werken der bildenden Kunst, wobei jede Reise auf ihre Weise hörenswerte Resultate hervorbrachte.
Die Jamaikanerin Eleanor Alberga vertonte ein Zitat aus Shakespeares "Sturm" und brachte den Zuhörern das hektische und zugleich poetische Treiben einer Fledermaus näher. Der in Barcelona geborene Hèctor Parra suchte in "Equinox", der musikalischen Darstellung der Tagundnachtgleiche, das Vermitteln von Gegensätzen, inspiriert von Hölderlin und Heidegger. Hilda Paredes aus Mexiko ließ sich von einem surrealistischen Gemälde von Remedios Varo leiten und kombinierte dies in "Revelación" mit feingliedrigen elektronischen Klängen. Auch der Franzose Philippe Hurel nutzte in seinem zerfahrenen und zersplitterten Stück "Leçon de choses" elektronische Soundelemente, inspiriert vom gleichnamigen Buch von Claude Simon.
Zum Gedenken an den im März verstorbenen Péter Eötvös, der oft mit dem Ensemble Modern kooperierte, führten die Musikerinnen und Musiker einen Ausschnitt aus seiner Oper "Der goldene Drache" auf. Die Sopranistin Kateryna Kaspar, die schon bei der Uraufführung des Werks 2014 dabei war, trat als Solistin auf. Die Oper, eine bissige Musiktheater-Farce, endet mit einer elegischen "Heimreise", was den Abschied von einem bedeutenden Komponisten und Dirigenten markierte.
"Das Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt" im Überblick
Das Ensemble Modern in der Alten Oper Frankfurt
von Alberga, Parra, Eötvös, Paredes, Hurel
Mit Leitung: Jean Deroyer / Kateryna Kasper, Sopran; Ensemble Modern
Mozart Saal
27. Mai 2024
Sendezeit | So, 13.10.2024 | 20:00 - 22:00 Uhr |
Sendung | hr2-kultur "Konzertsaal" |