Mein Gast Matthias Maurer ist 51 Jahre alt, stammt aus einer kleinen Stadt im Saarland und lebt und arbeitet aber momentan 400 Kilometer über uns – im All, als Astronaut auf der Internationalen Raumstation ISS. Von dort hat er mich für diese Folge angerufen. Das heißt, ihr hört jetzt gerade den ersten deutschsprachigen Podcast, der im Weltall aufgenommen wurde.
Bis vor ein paar Jahren hätte mir das vermutlich nicht mal Matthias selbst geglaubt. Eigentlich war er als Bewerber bei der ESA nämlich in der allerletzten Runde ausgeschieden. „Du wirst nie Astronaut werden“, hat man ihm damals gesagt. Jetzt ist er es doch, als einer von nur 12 Deutschen, die jemals Raumfahrer waren – und ich wollte natürlich wissen: Wie hat er das geschafft? Und: Wie fühlt es sich jetzt an?
Wir haben zwei Mal gesprochen: einmal Mitte Oktober, als er buchstäblich noch mit beiden Beinen auf der Erde stand und in Houston auf seinen Start wartete. Und dann nochmal zwei Monate später – diesmal schwerelos schwebend, auf der ISS. Deswegen ist diese Folge auch ein bisschen länger als üblich, wir haben nämlich beide Gespräche, das Vorher-Nachher, hintereinander gepackt, und das macht es, finde ich, noch besonderer.
Im ersten Teil hat Matthias mir von seiner krassen, jahrelangen Ausbildung erzählt, für die er zum Beispiel auch 16 Tage komplett unter Wasser verbringen musste. Außerdem wollte ich natürlich wissen: Wie sieht sein Alltag da oben aus? Warum war bisher noch keine deutsche Frau im All? Und: Glaubt er, dass es irgendwo in diesem Universum noch anderes Leben gibt? Es ging auch um die politische Dimension der Raumfahrt: um Europas Rolle im All, insbesondere jetzt, wo gleich mehrere amerikanische Milliardäre wie Elon Musk und Jeff Bezos mit ihren kommerziellen Unternehmen den staatlichen Akteuren Konkurrenz machen. Wie ist das für Matthias, sich die ISS mit Touristen zu teilen?
Kurz nach seiner Ankunft dort hat Matthias auch direkt eine heikle Situation erlebt, für die Teile der Raumstation zwei Tage lang evakuiert werden mussten. Ich wollte wissen, wie er mit solchen Extremsituationen umgeht – oder auch mit der Vorstellung, dass seinen Liebsten auf der Erde etwas passieren könnte, während der sechs Monate, die er dort oben ist. Ehrlich gesagt, für mich war das spannend von vorne bis hinten, mein Kopf fühlte sich während dieser Gespräche permanent so an wie der von diesem Emoji, dem das Hirn explodiert. Ich hab unheimlich viel gelernt und hätte nie gedacht, dass ich mich so für Raumfahrt und alles, was damit zusammenhängt, begeistern kann. Und als Matthias beschrieben hat, wie er zum ersten Mal aus dem Fenster der ISS auf die Erde geschaut hat, hatte ich richtig Gänsehaut.
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Hier noch ein paar interessante Links:
funk – der Podcast: „Was wir einen Astronauten schon immer mal fragen wollten – mit ESA-Astronaut Matthias Maurer“
https://open.spotify.com/episode/3dXX76rGED22ytSdgynZGL
Synapsen. Ein Wissenschaftspodcast: „(43) Völlig losgelöst“
https://audiothek.ardmediathek.de/items/95447890
Deutschland3000: „STAR WARS ohne Deutschland!?“
https://www.facebook.com/Deutschland3000/videos/2329915103920242
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„Deutschland3000 – ‘ne gute Stunde mit Eva Schulz“ ist eine Produktion von 1LIVE, Bremen NEXT, DASDING, FRITZ vom rbb, MDR SPUTNIK, N-JOY, PULS, YOU FM, UNSERDING und funk. Neue Folgen gibt es jeden zweiten Mittwoch überall, wo es Podcasts gibt.