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Die AIDS-Leugner – Deutsche Wunderheiler Stumpfe Waffen | Teil 1 von 3 Folgen
Ende der 1980er Jahre. In Deutschland verbreitet sich die Furcht vor einem rätselhaften Virus. Menschen, die infiziert sind, werden gesellschaftlich ausgegrenzt. Dennoch behaupten manche deutsche Mediziner: Keine Panik. Das HI-Virus sei ungefährlich. Eine Erfindung von Behörden und der Pharmaindustrie.
Uli Manthey bezeichnet die 80er-Jahre als "ein äußerst beunruhigendes Jahrzehnt". Er ist einer der ersten Mitwirkenden der Münchner AIDS-Hilfe und erlebt, wie zahlreiche seiner Freunde an der neuartigen Krankheit versterben. Das Virus, das AIDS verursacht, wird schnell identifiziert, doch eine Heilung bleibt aus. Zeit, die vielen HIV-Infizierten fehlt.
Neben der Pandemie breitet sich auch eine andere Plage aus: Die gesellschaftliche Ächtung. Politiker fordern, AIDS-Patienten in "speziellen Einrichtungen" abzusondern. Bestattungsunternehmen verweigern die Beisetzung von Verstorbenen, die an AIDS gestorben sind.