Die Könige spielen die anderen

Tief verankerte hierarchische Strukturen beeinflussen sowohl die Führungsebene als auch die Belegschaft. Eine detaillierte, sachliche Analyse der Arbeitswelt entschlüsselt akribisch die Rollen aller Beteiligten.

Wer kennt sie nicht? Selbstgefällige und gleichzeitig unsichere Chefs, unermüdlich arbeitende Mitarbeiter und paternalistische Pragmatiker: Trotz offensichtlicher, quälend unbeantworteter Sinnfragen fahren sie unbeirrt mit ihrer Arbeit fort.  "Die Könige spielen die anderen" taucht tief in die Seelen der Führungskräfte und Beschäftigten ein. Aus der facettenreichen Charakterstudie entsteht das Bild einer Arbeitswelt, in der Entfremdung allgegenwärtig ist – sowohl von sich selbst als auch von anderen. Doch es gibt keine Zeit für Veränderung: Ein Sektkorken knallt bereits im Hintergrund, das Zeichen für einen Geschäftsabschluss. Dennoch muss die Arbeit weitergehen, oder etwa nicht? 

"Was ich meinem Chef nie sagen würde: Ich kämpfe mich an deiner Art zu existieren ab, bin gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen. Du prägst meine Wahrnehmung, bist für mich wie gelungene Ästhetik, schwer zu deuten, fesselnd, verstörend mitunter, rätselhaft und sehr weit von mir entfernt."

Zum Autor

Die gebürtige Hamburgerin Gesche Piening, Jahrgang 1978, ist Schauspielerin, Regisseurin, Autorin und Dozentin. Ihre Theaterarbeiten sind bundesweit in verschiedenen Theaterhäusern und auf Festivals zu betrachten und überschreiten die Grenzen zwischen Theater, Literatur, Bildender Kunst und Hörfunk. Für ihre künstlerische Arbeit bekam sie 2016 den Ödön-von-Horváth-Preis (Förderpreis). Für den Hörfunk erstellte sie mehrere Radiofeatures und Hörspiele gemacht, zuletzt: "bin pleite ohne mich" (BR/Deutschlandfunk Kultur 2021) und "Tod – was soll das?" (Deutschlandfunk Kultur/BR 2022). "Wes Alltag Antwort gäb" (BR/Deutschlandfunk Kultur 2023) wurde als Hörspiel des Monats Januar 2023 geehrt. Zuletzt: "Wie viele Tage hat das Leben?" (BR/Deutschlandfunk Kultur 2024).