Die Tochter - Nach dem gleichnamigen Roman von Kim Hye-jin

Welche Bedeutung haben die Rollen von Müttern und Töchtern und wie flexibel sind diese, wenn Frauen sich gegenseitig Unterstützung bieten müssen? Kim Hye-jin untersucht Konflikte der Rollenverteilung im modernen Südkorea. 

Seit Jahren teilen Mutter und Tochter nur ein kurzes Mittagessen pro Woche, bei dem kaum Worte gewechselt werden. Zwischen den Schüsseln ihrer Nudeln wächst ein Berg des Unausgesprochenen. Die Mutter, die in einem Seniorenheim als Pflegerin arbeitet, führt ein bescheidenes und unauffälliges Leben. Ihre Tochter Green hingegen hat einen anderen Weg eingeschlagen: Sie hat keinen Ehemann, wenig Einkommen und ist in eine Frau verliebt. 

Als das Paar gezwungen ist, bei der Mutter zu wohnen, prallen ihre grundverschiedenen Lebensweisen aufeinander. Auf der einen Seite steht die strikte Beibehaltung traditioneller Werte, auf der anderen der unbedingte Wunsch nach Selbstbestimmung. 

Kim Hye-jin beleuchtet Rollenkonflikte im heutigen Südkorea – einem hochentwickelten Land, in dem gleichgeschlechtliche Ehen weiterhin verboten sind und es keinen Schutz vor Diskriminierung für Homosexuelle gibt. 

Zum Autor

Kim Hye-jin kam 1983 in Daegu zur Welt. Sie ist eine koreanische Autorin. Für ihre Werke erhielt sie mehrfache Auszeichnungen, darunter 2020 mit dem Daesan-Literaturpreis, der in Südkorea als einer der bedeutendsten Literaturpreise gilt.