Ein Held unserer Zeit von Michail Lermontov

In der Gestalt des Offiziers Petschorin entwarf Michail Lermontov eine der ersten Dandy-Figuren in der Weltliteratur. Der Roman "Ein Held unserer Zeit" schildert Episoden aus dem Leben eines "überflüssigen" Mannes, der mit den Emotionen und dem Dasein anderer Menschen spielt.

"Ein Held unserer Zeit, meine Damen und Herren, ist tatsächlich ein Abbild, jedoch nicht eines einzelnen Individuums: Es ist ein Spiegelbild, das aus den Lastern einer ganzen Generation geformt wurde, in ihrer vollen Blüte." Lermontov, zu dieser Zeit in seinen frühen Zwanzigern, war ebenso wie seine Hauptfigur in den Kaukasus verbannt worden. Die fünf Erzählungen seines Werkes drehen sich um einen jungen Offizier, der viele gemeinsame Eigenschaften mit dem Autor hat. Am Ende beschreibt sich der Protagonist als unbeständigen und tragischen Typ: "Ich bin nie zufrieden: Ich gewöhne mich an den Kummer ebenso leicht wie an die Freuden, und mit jedem Tag verliert mein Leben mehr an Bedeutung."

Zum Autor

Michail Jurjewitsch Lermontov (1814-1841), ein russischer Poet, klagte 1837 in seinem Gedicht "Der Tod des Dichters" Zar Nikolaus indirekt an, für den Tod Puschkins verantwortlich zu sein, woraufhin er als Strafe in den Kaukasus geschickt wurde. Sein Leben endete in einem Duell.