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Eine Lange Nacht über Jordanien
Awni Hanbali, ein jordanischer Fremdenführer, erklärt, dass die Zeiten in Jordanien stets unsicher gewesen seien. Schon in der Zeit vor den biblischen Geschichten war das Gebiet seines Heimatlandes eines der am stärksten umkämpften im Nahen Osten. Grund dafür war die strategische Lage im fruchtbaren Jordantal, welches als Durchgangsroute zwischen Asien und Afrika diente.
Die intensiven Handelsbeziehungen in allen Richtungen brachten Wohlstand und legten den Grundstein für eine blühende Kultur. Im Laufe der Jahrhunderte kämpften verschiedene Völker wie die Ammoniter, Nabatäer, Römer, Byzantiner, Araber, Kreuzfahrer und Osmanen um die Kontrolle. 1922 stellte der Völkerbund die weitreichenden Gebiete des Osmanischen Reiches unter britisches Mandat, welches bis 1946 andauerte. Die Briten schufen mehrere Staaten aus diesem Gebiet, und Jordanien liegt mittendrin. Geografisch grenzt es im Norden an Syrien und den Libanon, im Süden an Saudi-Arabien, im Westen an Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete sowie im Osten an den Irak.
Viele Jordanier sehen in dieser Aufteilung die Ursache für die wiederkehrenden blutigen Auseinandersetzungen in der Region, bei denen Jordanien stets Tausende von Geflüchteten aufnahm. Trotzdem bleiben die Menschen in Jordanien optimistisch. Der Reichtum des ressourcenarmen Landes liegt in dieser Zuversicht.
Eine Lange Nacht über Jordanien im Überblick
Sendezeit | Sa, 19.10.2024 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |