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Eine Lange Nacht über Jugendkriminalität in Deutschland
"Ihr Sohn wurde gerade von uns festgenommen", teilte der Polizist der Mutter telefonisch mit. Tarek war damals erst zwölf Jahre alt. Zunächst hatte er lediglich ein paar Süßigkeiten gestohlen, doch bald begann er, andere Jugendliche um ihre Mobiltelefone und Schuhe zu erleichtern. Einbruch, Raub und Körperverletzung – die Liste seiner Vergehen wird immer länger. Für Tarek beginnt eine Abwärtsspirale, die ihn schließlich hinter Gitter bringt.
Welche erzieherischen Ansätze sind notwendig, um jungen Menschen eine straffreie Zukunft zu ermöglichen? Wenn Jugendliche in Deutschland straffällig werden, steht bei der Wahl der Maßnahmen ein Ziel im Vordergrund: Erziehung. Diese Priorität besteht seit der Einführung des Jugendgerichtsgesetzes im Jahr 1923. Junge Straftäter, die andere berauben, angreifen oder einbrechen, sollen zurück in die Gesellschaft finden. Doch dieser Fokus wird in der öffentlichen Debatte oft vernachlässigt. Wenn Jugendliche schwere Verbrechen begehen, die landesweit Schlagzeilen machen, werden vermehrt Forderungen nach härteren Strafen laut. Doch wie ist es wirklich um die Jugendkriminalität in Deutschland bestellt? Wie schmal ist der Grat zwischen Erziehung und Bestrafung? Und was hilft jungen Straftätern tatsächlich, um nicht im Gefängnis zu landen?
Diese "Lange Nacht" wurde im November des vergangenen Jahres mit dem Katholischen Medienpreis 2024 in der Kategorie Hörfunk ausgezeichnet. Die Jury lobte das Werk dafür, dass es die Geschichte und den pädagogischen Ansatz im Jugendstrafrecht beleuchtet und Verständnis für jugendliche Straftäter sowie die Maßnahmen der Justiz weckt.
Eine Lange Nacht über Jugendkriminalität in Deutschland im Überblick
Sendezeit | Sa, 04.01.2025 | 00:05 - 03:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Lange Nacht" |