Forum N - Arnold Schönberg 150

Im hr-Sendesaal wurde Arnold Schönbergs 150. Geburtstag gefeiert, indem man seiner mit drei sehr verschiedenen Musikstücken gedachte: einer einzigen - und bereits in der Zwölftonmusik verfassten - Komposition für Film, einem spätfertigen Frühwerk auf dem Weg zur modernen Musik und schließlich seinem tatsächlichen Schritt in neue orchestrale Gefilde.

Als begeisterter Kinoliebhaber war Schönberg von den Möglichkeiten des Films gefangen und nahm 1929 unverzüglich die Herausforderung an, die "Begleitmusik zu einer Lichtspielszene" zu komponieren. Hierbei wollte er beweisen, dass seine innovative Zwölftontechnik auch im Bereich des Films funktionierte, obwohl letztlich kein Film dazu existierte.

Die Arbeit an der "2. Kammersinfonie" begann der Komponist direkt nach der kontroversen Premiere der ersten, unterbrach jedoch den Schaffensprozess und vollendete das noch tonal geprägte Stück erst viele Jahre später im amerikanischen Exil. Den endgültigen Abschied vom großformatigen, spätromantischen Stil vollzog Schönberg mit den "Fünf Orchesterstücken op. 16": ausdrucksstarken und kompakten Miniaturen, von denen besonders das dritte als bahnbrechende Klangfarben- und Klangflächenkomposition der Musikgeschichte Berühmtheit erlangte.

Das Programm wurde ergänzt durch die deutsche Premiere von Detlef Glanerts "Schlagzeugkonzert". In diesem anspruchsvollen Werk konnte Christoph Sietzen an Glockenspiel, Vibrafon und Marimbafon seine gesamte Virtuosität präsentieren, wobei das Stück mal jazzige Rhythmen, mal schwebende Klänge bot. Als besondere Zugabe spielte der Solist eine kleine Hommage an einen weiteren großen Jubilar des Jahres: Anton Bruckner.