Gute Pflege für alle? – Mexikanische Pflegekräfte in Deutschland

Pflegepersonal wird händeringend benötigt, und viele Fachkräfte werden mittlerweile aus dem Ausland angeworben. Diese Rekrutierung soll für alle Beteiligten vorteilhaft sein: sowohl für Deutschland als auch für die Herkunftsländer und die Pflegekräfte selbst. Doch ist das wirklich der Fall?

Im September 2023, unter der glühenden Sonne in Nordmexiko, lernen Mara Morales, Paz Velázquez und Victoria de la Cruz eifrig Deutsch. Ihr gemeinsames Ziel ist es, bald am Universitätsklinikum Bonn zu arbeiten. Sie sind Teil einer Gruppe von etwa 1.000 qualifizierten Pflegefachkräften aus Mexiko, die seit 2018 durch die Bundesagentur für Arbeit gewonnen wurden.

Deutschland benötigt zwischen 180.000 und 500.000 zusätzliche Pflegefachkräfte bis zum Jahr 2030. Die Anwerbungsprogramme sollen für alle Beteiligten Nutzen bringen: Deutschland kann seine Fachkräfteengpässe lindern, die Herkunftsländer entlasten sich von ihrer personellen Überschusslast, und die Pflegekräfte haben die Gelegenheit, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Doch ist dies auch für Mexiko von Vorteil? Immerhin gibt es dort verhältnismäßig weniger Pflegefachkräfte als in Deutschland. Was bewegt die jungen Fachkräfte, ihre berufliche Zukunft in Deutschland zu suchen, und finden sie dort ihr angestrebtes Ziel? Die Autorin Mirjana Jandik hat Mara, Paz und Victoria ein Jahr lang begleitet und beobachtet, ob sie trotz langwieriger Anerkennungsprozesse und strapaziöser Schichtarbeit weiterhin an ihrem "German Dream" festhalten.