Friedliche Machtwechsel nach Wahlen auf kommunaler Ebene feiern - das konnte man schon im 18. Jahrhundert: In der freien Reichsstadt Mühlhausen bot man da musikalisch alles auf, was die 8000-Einwohner-Metropole zu bieten hatte.
Aus dem Jahr 1708 ist die Festkomposition bis in unsere Tage hinein bekannt, denn sie stammt von Johann Sebastian Bach, der als junger Mann ein Jahr lang dort als Organist wirkte.
"Gott ist mein König" heißt Bachs Kantate für den Festgottesdienst, in der er sich schon als ausgefuchster Fugenkomponist präsentierte. Paul Bartholomäi beleuchtet im "Notenschlüssel" die "Ratswechselkantate" Bachs und schaut sich im Mühlhausen des "Bach-Jahres" 1708 ein wenig um.

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Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt der Komponisten. Weitere Folgen gibt’s hier ab dem 23. September.
Folgen von hr2 Notenschlüssel
34 Folgen
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Folge vom 15.01.2025Notenschlüssel - Bach: "Ratswechselkantate"
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Folge vom 09.01.2025Notenschlüssel - Wagners Wonne und Vision: Die Erlösung der ElisabethWas machen in Richard Wagners Oper die meisten weiblichen Hauptfiguren? Richtig: Sie sterben. Aber nicht einfach so, sondern umrankt von Schuld, Schicksal und Religion. Ihr Tod in der Bühnenhandlung wird als Erlösungstod deklariert - nur: Wen erlösen sie eigentlich? Sich selbst? Oder doch eher den attraktiven männlichen Helden? Elisabeth in Wagners "Tannhäuser" ist ein besonders kompliziertes Beispiel einer Wagner-Heldin, die zwecks Erlösung ihr Leben aushaucht. Paul Bartholomäi untersucht im "Notenschlüssel" diese Bühnengestalt, blickt zu Franz Liszt hinüber und erklärt auch, was das Ganze mit der Autobahnraststätte Hörselberg zu tun hat.
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Folge vom 01.01.2025Notenschlüssel - Paganini: Violin-Capricen opus 1Geiger sind des Teufels. Ist ja klar, weiß man doch schon seit Jahrhunderten. Sie verkaufen ihre Seele dem Satan, der ihnen dafür zu Lebzeiten sensationelles Geigenspiel liefert. Manchmal erscheint der Leibhaftige seinen musizierenden Lieblingen auch im Traume und geigt ihnen wunderbare Musik vor - wie dem barocken Geiger Giuseppe Tartini. Wohl keiner hat die Inszenierung als Abgesandter der Hölle so bravourös inszeniert wie Niccolò Paganini - und der Teufel muss ihm obendrein ein Geigenspiel überlassen haben, das den Menschen den Atem stocken ließ. Was ist dran an dieser Geigenlegende, die halb in den Konzertsaal, halb in den Zirkus gehört und sich nur gegen die erste in Wien gezeigte lebende Giraffe geschlagen geben musste? Paul Bartholomäi nähert sich dem skurrilen Sonderling aus rationaler Perspektive und lässt im "Notenschlüssel" auch die weniger teufelsgläubigen Zeitgenossen und Fachleute zu Wort kommen.
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Folge vom 27.11.2024Notenschlüssel - Corelli: Concerti grossi op. 6Ein Komponist, der im Pantheon bestattet wurde! Das hat kaum einer geschafft - außer Arcangelo Corelli. Der italienische Geiger und Komponist der Barockzeit genoss schon zu Lebzeiten makellosen internationalen Ruhm, obwohl er "nur" Instrumentalmusik geschrieben hat - die allerdings so sorgfältig, so perfekt, so skrupulös, dass schon so namhafte Zeitgenossen wie Bach und Couperin ihm huldigten. Im "Notenschlüssel" stimmt Paul Bartholomäi ein in den Chor der Corelli-Verehrer und versucht herauszufinden, warum Arcangelo Corelli so etwas wurde wie ein "römischer Klassiker".