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«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online. Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

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Folgen von International

100 Folgen
  • Folge vom 18.02.2023
    Serbien: Wo Moskau-Treue und Putin-Gegner zusammentreffen
    Serbien und Russland sehen sich als Verbündete. Belgrad trägt die westlichen Sanktionen nicht mit, rund 80 Prozent der Bevölkerung sind pro-russisch eingestellt. Gleichzeitig leben aber etwa 200.000 Geflüchtete aus Russland, Belarus und der Ukraine in dem Land – in der Regel Putin-Gegner. Das hat mehrfach dazu geführt, dass prorussische Serben demonstrierend durch Belgrad zogen, während die Anti-Putin Proteste von echten Russen und Russinnen, den Neuankömmlingen nämlich, dominiert werden. Letztere haben sich für Serbien entschieden, weil Belgrad immer noch von Russland angeflogen wird und russische Staatsbürger auch kein Visum für die Einreise benötigen. Sie, die vor der Repression und der Mobilisierung geflohen sind, wundern sich über die seltsame Kreml-Sympathien in Serbien. Tatsächlich nehmen viele in Serbien die russische Propaganda für bare Münze – kein Wunder, berichten doch die regierungsnahen serbischen Medien über den Ukraine-Krieg wie ein verlängerter Arm Moskaus. Doch diese Russland-Liebe ist oberflächlich und hat viel mit der Abneigung gegen die Nato zu tun. Denn es ist nicht vergessen, dass die Nato im Frühling 1999 zahlreiche Städte im heutigen Serbien bombardiert hat, um den Kosovo-Krieg zu beenden. Gleichzeitig will das Land in die EU, und die EU ist auch die Lieblingsdestination aller Serbinnen und Serben, die auf der Suche nach einem besseren Leben das Land verlassen.
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  • Folge vom 11.02.2023
    Frostige Zeiten an der Grenze zwischen Finnland und Russland
    Finnland will entlang der über 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland einen Zaun bauen. Wegen des Kriegs, den Russland mit der Ukraine führt, ist der reguläre Grenzverkehr auch an der Grenze zwischen Russland und Finnland beinahe zum Erliegen gekommen.  Der geplante Zaun soll vorerst einmal 130 Kilometer lang werden. Mit einer Höhe von etwa 3 Metern soll er illegale Grenzübertritte weitgehend verhindern. Kostenpunkt 140 Millionen Euro. Die Grenze zu Russland verläuft rund 190 Kilometer östlich der finnischen Hauptstadt Helsinki. In dieser Grenzregion war es schon ohne Zaun sehr ruhig geworden. Denn vor dem Krieg hatte bereits die Corona-Pandemie den Verkehr zwischen den beiden Nachbarn unterbrochen. Mit dem Zaun drohen nun die Verbindungen zwischen Finnland und Russland langfristig gekappt zu werden. Und der Beitritt Finnlands zur Nato stösst in der finnischen Bevölkerung auf grosse Zustimmung.
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  • Folge vom 04.02.2023
    Frankreich: Neue Energie für die Atomkraft
    Präsident Macron hat eine «Renaissance der Kernenergie» versprochen. Er knüpft damit in Zeiten der Stromknappheit an französische Zukunftsvisionen des letzten Jahrhunderts an.Kann so die Versorgungskrise entschärft werden? Die Luft flirrt, an manchen Stellen vibriert im AKW von Paluel der Boden. Die Produktionshalle ist so gross wie ein Fussballfeld. «Spüren Sie schon die Hitze?», fragt Werksdirektor Jean-Marie Boursier. Die Turbine sei so stark, dass sie vierhundert Hochgeschwindigkeitszüge anschieben könnte, ergänzt er. Aus dem Werksdirektor spricht der Stolz einer ganzen französischen Ingenieurselite. Seit den Sechzigerjahren setzte Frankreich konsequent auf die Atomkraft. Diese «Kernkompetenz» werde dem Land die Unabhängigkeit sichern, versprach General de Gaulle, Weltkriegsheld und prägende politische Figur der französischen Nachkriegspolitik. Unter seiner Führung wurde die «Grande Nation» nicht nur zur militärischen Nuklearmacht, sie begann auch in grossem Stil in Atomkraftwerke für die Stromerzeugung zu investieren. Der Reaktorenpark ist in die Jahre gekommen. Nach der Atomkatastrophe von Fukushima galt er zwischenzeitlich als Auslaufmodell, das Interesse der Jugend an einer Karriere im Nuklearsektor schwand. Das älteste der Kraftwerke, jenes von Fessenheim, wurde abgeschaltet. Doch in Zeiten der Energieknappheit treten die Bedenken in den Hintergrund, Präsident Macron beruft sich wieder explizit auf die damalige Vision des Generals. Die Laufzeiten sollen verlängert und sechs neue Atomkraftwerke gebaut werden. Macron verspricht, so gleichzeitig die Versorgungskrise zu entschärfen, das Klima zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern. Eine kontroverse Debatte um die Atomkraft findet nicht statt. Bis die neuen Kraftwerke tatsächlich ans Netz gehen, werden allerdings noch Jahre vergehen. Frankreich will unterdessen auch massiv in die erneuerbaren Energien investieren, um seinen Rückstand im europäischen Vergleich aufzuholen. «Wenn die Versorgungskrise etwas Gutes hat, dann dass es mit der Energiesicherung jetzt an beiden Fronten endlich vorangeht», meint Unternehmer Patrice Gault in seinem AKW-Zulieferbetrieb in Dieppe am Ärmelkanal – in der Reportage über Frankreichs Energiepolitik.
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  • Folge vom 28.01.2023
    Odysseen ohne Sinn: Italiens widersprüchliche Migrationspolitik
    Mit grossem Aufwand setzt Italien Migranten und Flüchtlinge auf Lampedusa fest, bringt sie dann in sogenannte Hotspots und lässt sie am Schluss einfach laufen. Dabei ist Italien auf Zuwanderung angewiesen. Aber eine kohärente Migrationspolitik fehlt. Italien hat weniger Asylbewerber pro Kopf als die Schweiz. Trotzdem führt die rechtskonservative Regierung von Giorgia Meloni einen symbolischen Kampf gegen private Seenotretter, um die eigenen Anhänger zu befriedigen. An die Wurzeln des Problems wagt sich keine italienische Regierung. Seit 2013 haben mehr Italienerinnen und Italiener ihr Land verlassen, als Flüchtlinge oder Migrantinnen zugewandert sind. Vor allem gut ausgebildete Junge gehen ins Ausland. Italien ist das Land mit der drittältesten Bevölkerung der Welt. Es braucht Zuwanderung und dringend Fachkräfte. Der Ukrainekrieg hat weltweit eine neue Migrations- und Flüchtlingswelle verursacht. Doch wirklich gelernt hat man in Europa aus der letzten grossen Krise 2015 nicht.
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