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International

«International» befasst sich wöchentlich mit internationaler Politik und Gesellschaft. Seit 1978 am Radio und von Anbeginn auch online. Reportagen, Analysen und Geschichten zur internationalen Aktualität, meist erzählt von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

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Folgen von International

100 Folgen
  • Folge vom 03.08.2024
    «Best of»: Born to be Opfer? Nein! sagen engagierte Wendekinder
    1989 waren sie klein, doch auch ihre Welt war ins Wanken geraten. Manche haben gelitten unter der rechten Gewalt der 90-er Jahre, andere genossen die Freiheit des rechtsfreien Raums. Heute teilen sie die Lust, ihre ostdeutsche Heimat zu gestalten und dem verbreiteten Frust etwas entgegenzusetzen. «Die meisten von uns waren so drauf: Wir machen es einfach selbst» sagt Patrick Hinz. «Das Coole war, dass es hier den Raum dafür gibt». Hinz leitet in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern eine Lokalzeitung. Dort deckt er mutig rechte Strukturen auf. Die Zeitung will zugleich zivilgesellschaftliche Initiativen unterstützen, denn «es gibt so viele, so gute Leute hier». Nadine Förster ist wie er in den 80-er Jahren in der DDR geboren und in der chaotischen Umbruchszeit gross geworden. Das selbsternannte «Inselkind» von Rügen tat, was ihre Eltern nicht durften: Sie bereiste die Welt und erkannte, wie einmalig ihre Heimat an der Ostsee ist. Jetzt kämpft sie als Lokalpolitikerin gegen den Ausverkauf ihres Dorfs. Auch Anna Stiede führt einen Kampf – es ist oft einer gegen das eigene Trauma der Vergangenheit. Ihre Jugend in den 90-er Jahren in Thüringen war umgeben von grauer Tristesse, Arbeitslosigkeit und rechter Gewalt. «Ich weiss selber, dass ich einen Schaden davongetragen habe». Sie verarbeitet den Wendeschmerz in Kunstprojekten. Janine Herntier schliesslich haute ab aus der düsteren brandenburgischen Provinz. Doch das Herz war stärker – jetzt ist sie mit ihrer Familie zurück. (Erstausstrahlung: 11. Mai 2024)
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  • Folge vom 27.07.2024
    «Best of»: Pharaonische Krise in Ägypten
    Seit gut zehn Jahren regiert der ehemalige General Abdel Fatah Al Sisi. Er stützt sich auf die Armee, die immer tiefer in die Wirtschaft verstrickt ist. Das bevölkerungsreichste arabische Land soll mit pharaonischen Bauprojekten in die Zukunft katapultiert werden. Doch die Armut steigt. Schnellstrassen, Metrolinien, eine gigantische neue Verwaltungshauptstadt mitten in der Wüste - die Projekte reissen gewaltige Löcher in die Staatskasse. Ägypten hängt am Tropf ausländischer Kreditgeber. Besserung ist nicht in Sicht. Staatspräsident Sisi schwört sein Land mit bizarren Vergleichen auf immer härtere Durststrecken ein: "Bei Gott, wenn der Preis für Fortschritt und Wohlstand der Nation darin besteht, hungrig und durstig zu sein, dann lasst uns weder essen noch trinken." Doch ob die Investitionen in die Infrastruktur und die milliardenverschlingenden Prestigeprojekte der Bevölkerung dereinst bessere Lebensperspektiven bringen, wird von Fachleuten in Frage gestellt. Bis jetzt profitiert vor allem die Armee: sie ist zum wichtigsten Akteur in der ägyptischen Wirtschaft aufgestiegen. Die Reportage aus Kairo und aus dem Nil-Delta. (Erstausstrahlung: 24. Februar 2024)
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  • Folge vom 20.07.2024
    «Best of»: Sri Lanka kommt nicht zur Ruhe
    Schon Jahrzehnte dauert der Konflikt zwischen den tamilischen und singhalesischen Volksgruppen in Sri Lanka an. Der blutige Bürgerkrieg endete vor 15 Jahren, doch die Narben sind nicht verheilt, Kriegsverbrechen wurden nicht aufgeklärt, noch bleiben viele Tamilinnen und Tamilen vermisst. Jogarasa Kanakarangini hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: Seit Mai 2009 wartet die 64-jährige Tamilin darauf, ihren Sohn Amalan wieder in die Arme zu schliessen. Amalan hatte im Bürgerkrieg mit den Tamil Tigers für einen separaten Tamilen-Staat gekämpft und sich direkt nach der Niederlage ergeben. Das damalige Versprechen, ihn und die vielen anderen zu rehabilitieren, hat die Regierung bis heute nicht eingelöst. Die tamilischen Gefallenen und Vermissten sind in den Augen der singhalesisch-dominierten Regierung Sri Lankas schlicht Terroristen, die einen tödlichen Unabhängigkeitskampf gegen den rechtmässigen Staat geführt hätten. Die separatistische Gefahr sei noch immer nicht gebannt, die Unterdrückung der tamilischen Minderheit daher gerechtfertigt. Angehörige der Vermissten, wie Jogarasa Kanakarangini, plädieren dagegen für Aufklärung und Gerechtigkeit. Fünf Mal sei sie schon nach Genf gereist, um vor dem UNO-Menschenrechtsrat auf ihren verschwundenen Sohn und die vielen anderen Vermissten aufmerksam zu machen, sagt Amalans Mutter Jogarasa. Genützt habe es nichts. Sie und viele andere Angehörige fühlen sich von ihrem Land und der Welt im Stich gelassen. (Erstausstrahlung: 3. Februar 2024)
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  • Folge vom 13.07.2024
    «Best of»: Polen entdeckt seine jüdische Seite
    In Polen lebten einst mehr Jüdinnen und Juden als in jedem anderen europäischen Land. Holocaust und Auswanderungswellen machten das zunichte. Doch der verlorene Teil der eigenen Kultur stösst auf neues Interesse. Und manche in Polen entdecken sogar, dass sie selbst jüdischer Abstammung sind. Als Teenagerin stiess Magda Dorosz auf die Familienmemoiren ihres verstorbenen Grossvaters. Und darin auf Namen von Verwandten, von denen sie bisher nie gehört hatte. Sie forschte nach und fand heraus, was ihr Grossvater verschwiegen hatte – dass ihre Familie eigentlich jüdisch ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Warschau nach New York die zweitgrösste jüdische Gemeinde weltweit. Von den knapp dreieinhalb Millionen polnischen Jüdinnen und Juden lebten nach dem Völkermord durch die Nazis nur noch ein Zehntel. Und die allermeisten Überlebenden verliessen Polen in den kommunistischen Nachkriegsjahren. Mit ihnen verschwand die jahrhundertealte jüdische Kultur Polens. Doch zunehmend mehr Polinnen und Polen beginnen sich für das verlorene Erbe zu interessieren. Der Spitzensportler Dariusz Popiela restauriert zusammen mit Freiwilligen jüdische Friedhöfe. «Das ist mein ganz persönliches Aufbegehren gegen das Vergessen», sagt er. Die Gastro-Unternehmerin Justyna Kosmala serviert in einem Warschauer Bistro jüdisch geprägte Gerichte. Sie ist überzeugt: «Essen ist ein guter Ausgangspunkt, um sich über die vielen Gemeinsamkeiten in Polen auszutauschen.» In Kazimierz, dem historischen jüdischen Viertel von Krakau, sind manche Gassen so voll von Touristen, dass man sich wie in einem jiddischen Disneyland vorkommt. Janusz Makuch, Organisator des jüdischen Kulturfestivals in Kazimierz, sagt: «Ich will der ganzen Welt zeigen, dass die sechs Jahre Völkermord an den Juden die tausend Jahre gelebter jüdischer Kultur hier nicht auslöschen können.» Den Rummel in Kazimierz nimmt er gern in Kauf, wenn dafür das jüdische Erbe Polens sichtbarer wird. (Erstausstrahlung: 16. Dezember 2023)
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