Wissenschaft & Technik
Jakarta: Eine Stadt zieht um | Teil 1 von 2 Folgen
Teil 1/2 | Die Megacity Jakarta versinkt durch steigenden Meeresspiegel. Die Stadtplaner planen einen Umzug auf die Insel Borneo, um die Hauptstadt zu retten. Doch wie soll dieser Umzug organisiert werden und dürfen alle Bewohner mitkommen? Denn die indigene Bevölkerung wurde nicht gefragt.
Mit etwa 34 Millionen Einwohnern zählt der Großraum Jakarta zu einer der größten und dreckigsten Megastädte weltweit. Doch Luftverschmutzung, Verkehrschaos und Überbevölkerung sind nicht die einzigen Probleme, mit denen Jakarta zu kämpfen hat.
Aktuell liegen bereits 40 Prozent des Stadtgebiets unter dem Meeresspiegel, und dieser steigt stetig an. Dies ist auf die Auswirkungen des Klimawandels, die Versenkung von riesigen Hochhäusern im sumpfigen Boden und die übermäßige Nutzung von Grundwasser zur Trinkwasserversorgung zurückzuführen. Fast jeder zweite Haushalt entnimmt Grundwasser, wodurch der Boden noch schneller absinkt und Jakarta regelrecht bedroht.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wollen Stadtplaner die Hauptstadt Indonesiens verlegen. Ein Umzug muss her. Bevor Jakarta buchstäblich im Meer versinkt, soll eine neue Heimat auf der noch unberührten Urwaldinsel Borneo geschaffen werden. Dieses Projekt namens Nusantara nimmt langsam Gestalt an, während massive Rodungen im Regenwald stattfinden. Die ursprüngliche Bevölkerung der Insel wurde jedoch nicht in die Entscheidungen einbezogen. Die Frage bleibt, ob der Umzug einer Megastadt überhaupt möglich ist und wie er organisiert werden kann. Werden alle Bewohner die Möglichkeit haben, umzusiedeln, oder bleiben die Armen in der versinkenden Stadt zurück?