Der sympathischste Rapper der Welt ist zurück. Egal, wo man Loyle Carner sieht, irgendwie scheint er immer verschmitzt zu lächeln. Dabei macht der Südlondoner alles andere als die ganze Zeit Gute-Laune-Musik. Klar, seine jazzig-knisternden Produktionen, über die er mit seiner warmen Stimme drüberspaziert, sind musikalisch oft Wohlfühl-Songs, inhaltlich knirscht es auf dem neuen Album “hugo” aber ganz schön. Der erste Song auf diesem Werkt hat sogar den Titel “hate”. Und es geht nicht minder hart weiter: Wut, Enttäuschung, Trauer, Verzweiflung, Unsicherheit - all das erleben wir. Es muss also offenbar viel raus bei dem 28-Jährigen. Der Auslöser dafür ist sein leiblicher Vater. “Das Album handelt im Grunde von mir, meinem Vater und davon, Autofahren zu lernen.” Über die Zeit des Lockdowns gibt Loyles leiblicher Vater dem Sohn Fahrstunden, die im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit eher zu Therapiestunden werden, denn es gibt viel zu besprechen. Loyle nimmt uns auf “hugo” mit auf eine Rundfahrt durch sein Leben, von seinen Wurzeln in Guyana, über die Gewalt auf den Straßen Londons, bis zum Licht seines Lebens, dem gerade geborenen Sohn. Nach Little Simz und Dave wagt Jan Kawelke in dieser Folge erneut einen Deep Dive in das Werk eines außergewöhnlichen britischen Artists - und entdeckt erstaunliche Überschneidungen.
Recherche: Elena Scheerer, Amany Hassan, Emma Lübbert
Schnitt: Fridolin Menzel
Overvoices: Keno Mescher
Shownotes der Folge: www.wdr.de/k/machiavelli
Von Louis Huselstein.