Mein persönlicher Einsatz gegen den Lehrkräftemangel

Mit 40 plus noch einmal die Schulbank drücken? Die Verfasserin wagte es und nahm ein Grundschullehramtsstudium auf. Wie fühlt es sich an, plötzlich neben frisch gebackenen AbiturientInnen zu sitzen, Präsentationen zu machen und das Lernen von Grund auf neu zu erlernen? Und ist die berufliche Zukunft danach wirklich gesichert? Wie wäre es, mitten im Leben an die Universität zurückzukehren, nicht als Lehrkraft, sondern als Studierende? Die meisten hätten wohl eine klare Antwort: niemals. 

Die Autorin jedoch überwand alle inneren Bedenken und entschied sich für den Neuanfang. Sie kehrte zurück an die Uni, mit dem Ziel, einmal Grundschullehrerin in Berlin zu werden. So fand sich Susanne Franzmeyer plötzlich in ihren 40ern zwischen jungen Schulabgängern im Hörsaal wieder, bereitete Vorträge vor und vertiefte sich in Lehrmaterialien.

Zweifel kamen auf: War das gut durchdacht? Die Finanzierung? Versicherungen? – Nein, stellte sie fest. Aber am Ende sollte doch ein gut bezahlter, sicherer Arbeitsplatz warten, so das Versprechen. Überall hört man doch vom akuten Mangel an LehrerInnen. Das beruhigte sie, bis die Bertelsmann-Stiftung im Januar 2024 eine Prognose veröffentlichte, die die Lage in einem ganz neuen Licht zeigte. War der ganze Aufwand vergeblich?