Klassik-Feature
Musik aus Eis und Schnee: Als es auf der Erde noch kalt war
Vor einigen Jahrzehnten bedeutete der Winter in Mitteleuropa eisige Temperaturen, Schneefall, zugefrorene Fenster und Eis auf den Seen; die Natur verharrte in Stille und lediglich Erfrierungen breiteten sich aus.
Musiker ließen sich auf verschiedene Weise von der eisigen Jahreszeit inspirieren: Franz Liszt erlebte Schneegestöber als eine überirdische Erfahrung, Ralph Vaughan Williams füllte seine Orchesterstücke mit klirrend kalten Tönen, während Leopold Mozart das Zittern einer Dame einfing und Jean Sibelius sanfte Winterbilder malte. Die unberührte Schönheit verschneiter Landschaften, der Zauber der winterlichen Klarheit, die melancholische Nachdenklichkeit, sowie die Faszination und Furcht vor der schneeweißen Macht der Natur symbolisieren den Wandel und die Vergänglichkeit, die auch den menschlichen Lebenszyklus widerspiegeln. Das Spektrum reicht von programmatischer Musik bis hin zu poetisch-philosophischen Klangwerken, geschaffen von Komponisten, die die kleine Eiszeit selbst erlebten bis hin zu jenen, die im wärmer werdenden 20. Jahrhundert wirkten. Diese musikalische Erkundung des Winters wird durch Gespräche mit Wetterhistorikern und Musikern ergänzt.
"Musik aus Eis und Schnee: Als es auf der Erde noch kalt war" im Überblick
Musik aus Eis und Schnee: Als es auf der Erde noch kalt war
von Mascha Drost
Sendezeit | Di, 07.01.2025 | 22:05 - 22:50 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Musikszene" |